Blippy – der Web 2.0 Wahnsinn hat einen Namen

Als ich heute bei golem.de den Bericht über Blippy gelesen habe, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Das muss doch wohl eine Ente sein, dachte ich zuerst. Dann habe ich mir die Seite aber einmal angesehen und die Fassungslosigkeit nahm kein Ende.

Blippy ist ein Web2.0 Dienst bei dem die angemeldeten Mitglieder zeigen können, was sie so einkaufen bzw. wo und wofür sie ihr Geld ausgegeben haben.

Na ja, wem es gefällt, der soll das von mir aus machen. Der eigentliche Wahnsinn ist aber, dass man die Einkäufe nicht einfach erfasst und darüber schreibt. Dies könnte man ja zum Beispiel auch bei Twitter oder Facebook machen.

Nein, bei Blippy werden die Infos direkt aus den Transaktionen abgeleitet. Ja, das scheint wirklich so zu sein, man gewährt den Zugriff auf seinen Account bei Shops oder Kreditkartenunternehmen. Ich habe mir einen Testaccount angelegt, da ich das eigentlich nicht glauben wollte.

Blippy - iTunes Account hinter legen

Blippy - iTunes Account hinter legen

Man kann diverse Online Shops, wie z.B. iTunes oder Amazon, verwenden oder auch Kreditkarten- oder z.B. PayPal-Konten anzapfen lassen. Möchte man seine Einkäufe veröffentlichen, dann gibt man seine Benutzerdaten inkl. Passwort oder die Kreditkarteninfos bei Blippy ein. Echt Klasse !

Wer so leichtfertig mit seinen sensiblen Daten umgeht, dem ist nicht mehr zu helfen. Es hat natürlich noch nie irgendwo Datenmissbrauch gegeben und Daten sind auch noch nie an dubiose Firmen verkauft worden. Nein, nein, solche bösen Sachen passieren im Internet natürlich nicht.

Nicht auszudenken, welche Informationen bei Blippy hinterlegt werden und was man damit machen könnte. Daher ist es mir völlig unverständlich, wie man an diesem Web 2.0 Dienst teilnehmen kann.

Wer es doch nicht sein lassen kann, kommt dann auch noch in den Genuss, das andere Community Mitglieder seine Einkäufe kommentieren können. Das stelle ich mir auch recht lustig vor. So nach dem Motto „das war aber ein Fehlkauf“ oder „das habe ich viel günstiger bekommen“.

Weiterhin sollte man auch aufpassen, was man denn so kauft bzw. wofür man sein Geld ausgibt. Der Ausflug in einschlägige Nachtclubs oder der Kauf eines Hardcore Videos möchte man sicherlich nicht veröffentlicht haben.

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7 comments

  1. ok also ich wusste schon immer dass die Menschheit dumm ist. Aber so????

  2. Hallo Jürgen,

    nun die Sorge um seine Daten sei durchaus berechtigt, jedoch ists ja wie bei allem anderen auch, es muss sich ja keiner anmelden. Ich frage mit heut zu tage eh wo der Unterschied darin besteht sich so einen Dienst anzuschaffen, oder es nicht zu tun, darüber zu meckern das meine Daten ja nicht sicher sind aber dann bei Facebook zu posten das ich mir gerade die und die CD gekauft habe!?!
    Aber ich bin dennoch weitgehenst auch der Meinung das der Web 2.0 Schwachsinn irgendwo mal ein Ende haben sollte. Als nächstes stelle ich meine Biodaten wie Herzrythmus etc. direkt übers IPhone ins Netz? Wäre das eine Marktlücke 🙂

    lg Simon

  3. man sollte bedenken das wenn man seine daten an blippy weitergibt, das der schaden der dann entstehen kann nicht abgesichert ist, soll heißen das keine bank die erfährt das ihr kunde seine daten dritter weitergibt, den schaden auch noch übernimmt.

  4. Gedanken Blogger

    So weit, sind wir von der Veröffentlichung auch von Infos zu der eigenen Gesundheit bzw. zu dem Schlafverhalten nicht entfernt. Auf meinem Artikel zu Sleep Cycle, dem Schlafphasenwecker App, hatte ich nicht erwähnt, dass man seine Schlafphasenkurve z.B. bei Facebook veröffentlichen kann.

  5. Naja wenn man sich so Seite wie lamebook.com ansieht sind wir wohl in Deutschland wenigstens noch nicht am Ende der Skala angelangt;-)

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