Der CDU-Mann im Mond

Tja es ist Wahlkampf. Und wenn man nicht weiß, was man den Bürgern alles versprechen soll, dann muss man eben mit anderen Kuriositäten den Wähler aufschrecken.

Peter Hintze, seines Zeichen Koordinator für die deutsche Luft- und Raumfahrt, hat die Idee bis 2015 auf den Mond zu fliegen. Natürlich plant er nicht selbst diesen Trip vorzunehmen. Auch ein bemannter Flug ist von ihm nicht vorgesehen. Aber Deutschland soll sich seiner Meinung nach nicht ausschliessen, wenn es um die zukünftige Nutzung des Mondes bzw. der Weltraumforschung geht.

Grundsätzlich würde ich ihm an dieser Stelle Recht geben. Innovativen Forschungsgebieten sollte sich Deutschland nicht verschliessen. Teilweise hinken wir da sowieso zu häufig hinter her. Wahrscheinlich würde eine solche Mission auch tatsächlich ein paar neue Arbeitsplätze schaffen und die Ergebnisse lassen sich auch in unseren Alltag umsetzen (siehe z.B. die Erfindung des Teflon).

Aber unter den aktuellen Rahmenbedingungen und den Milliarden Steuergeldern, die im Moment für eine nie dagewesene Staatsverschuldung sorgen, scheint mir die Zeitachse und das geplante Volumen von 1,5 Milliarden Euro ein wenig an den Haaren herbei gezogen zu sein.

Für dieses Geld, wenn es denn tatsächlich vorhanden wäre, könnte man aber auch andere und im Moment wichtigere Forschungsprojekte fördern. Ein wichtiges Thema wäre zum Beispiel ein Infrastrukturprojekt für die flächendeckende Einführung von Elektroautos oder in der weiteren Forschung alternativer Energien.

Bevor sich unsere Politiker Gedanken machen, was man alles auf dem Mond forschen könnte, sollten sie sich vielleicht einmal um die naheliegenden Dinge in ihrer direkten Umgebung kümmern. Sonst könnte es nämlich sein, dass sie von den Wählern direkt auf den Mond geschossen werden. Und das würde dann nicht einmal ein viel Kosten.