Die Ergebnisse im September waren schon nicht so optimal aber der Oktober hat das noch übertroffen. Wir hatten den schlechtesten Ertrag seit Inbetriebnahme der PV-Anlage und lagen etwa 25% unter dem Durchschnitt der letzten Jahre.
Die dynamischen Strompreise waren dafür recht erfreulich im Oktober. Mit meinem neuen iMSys bin ich immer noch nicht weiter gekommen. Wahrscheinlich werde ich jetzt eine Verbraucherbeschwerde nach §111a EnWG in die Wege leiten.
Die Wärmepumpe läuft mittlerweile auch nahezu komplett durch, wobei der Oktober noch recht mild war und sich die Verbräuche noch im Rahmen halten. Die Vergleichszahlen am Ende des Berichts werden nun noch weiter verfälscht. Ab dem nächsten Jahr kann ich dann wieder richtige 1:1 Vergleiche in den jeweiligen Monaten darstellen.
Ansonsten musste ich meine Berechnung der dynamischen Strompreise ein wenig korrigieren. Hier hatte ich irgendwann mal ein paar Fehler eingebaut. Nachdem ich nun für meinen YouTube Kanal weitere Tabellen erstellt habe, konnte ich meine manuellen Berechnungen nochmals verifizieren. Leider haben diese sich eher zu Ungunsten der dynamischen Strompreise entwickelt.
Zukünftig werde ich die Berichte auf meinem Blog etwas knapper halten, damit ich nicht zu viele Überschneidungen mit den Statistikberichten auf meinem YouTube Kanal habe.
Prognosewerte für Oktober und Wetter Rückblick
Die Prognosewerte wurden auch im Oktober überhaupt nicht erreicht. Die Prognose von PVGIS lag bei 424kWh und im Sunny-Portal bei 404kWh.
Die nachfolgende Grafik zeigt wieder die Prognosewerte und die jeweiligen Ist-Werte.
Der Blick auf die Wettedaten von Michael Theusner zeigt, dass es im Oktober quasi nur an drei Tagen richtigen Sonnenschein gab. Insgesamt hatten wir nur 48 Sonnenstunden im Oktober. An den restlichen Tagen hatten wir quasi ständig eine nahezu komplette Wolkenbedeckung.
Ertragswerte der PV-Anlage im Oktober 2025
Eine weitere Anpassung in meinen Berichten betrifft die Reports aus dem Sunny-Portal. Ich habe meine Anlage nun in das neue Portal „ennexos“ migriert. Eigentlich sollte damit die Einbindung meiner Buderus Wärmepumpe über den EEBUS besser realisiert werden. Das scheint auch grundsätzlich zu stimmen. Allerdings meldet mir das neue Portal, dass ich die Grenze der steuerbaren Geräte erreicht habe. Tatsächlich müsste ich aber noch bis zu drei Geräte einbinden können. Irgendwas ist hier wohl bei der Migration schief gelaufen.
Die Berichte sehen also ab jetzt entsprechend anders aus. Mit einigen Berichten aus dem neuen Portal bin ich auch noch nicht ganz glücklich und werde mal schauen, ob ich dazu entsprechende Tickets bei SMA aufmachen kann.
Nachfolgend seht ihr die neue Darstellung der Energiebilanz. Der untere Ausschlag der Balken stellt den PV-Ertrag dar und wenn vorhanden, auch die Einspeisung. Die gab es im Oktober aber quasi nicht. Im oberen Bereich sieht man dann den Netzbezug (rot) sowie den Direktverbrauch der erzeugten Sonnenenergie.
Am besten Tag wurden etwa 25kWh PV-Strom erzeugt und am schlechtesten Tag nur noch 3kWh. Der Netzbezug ist insgesamt durch den Verbrauch der Wärmepumpe gestiegen.
Verbrauch der beiden E-Autos
Das Laden der E-Autos mit PV-Strom wurde im Oktober schon immer schwieriger. Insbesondere der eUp!, der regelmäßig genutzt wird, musste häufiger auch in der Nacht geladen werden.
Den Kia habe ich nur an einem Tag in der Nacht laden müssen, da er auf Grund einer längeren Tour komplett leer war. Da ich nun ja keine Möglichkeit mehr habe, bei meinem Arbeitgeber zu laden, wird sich das Ladeverhalten hier zukünftig sicherlich ändern.
Verbrauch der Wärmepumpe
Der Verbrauch der Wärempumpe war noch relativ moderat und gleichmäßig. Größere Temperaturschwankungen mit sehr kalten Temperaturen gab es im Oktober noch nicht. Die größeren Balken sind in der Regel Sonntage, wo das Desinfektionsprogramm läuft.
Leider ist dies einer der Reports, die aktuell nicht optimal sind. Bisher wurde die Skalierung der Grafik an den Maximalwerten ausgerichtet. Dies passiert leider im Moment nicht.
Autarkie und Selbstverbrauch im Oktober
Übersicht
Wie zu erwarten, geht die Autarkiequote nun deutlich zurück. Dafür ist die Selbstverbrauchsquote bereits im Oktober auf fast 100% angestiegen. Der erzeugte PV-Strom konnte also fast komplett selbst verbraucht werden. Mal sehen, wie sich das insgesamt in der Wirtschaftlichkeitsberechnung bemerkbar macht.
Wirtschaftlichkeit der PV und Tibber Statistik
Nachfolgend findet ihr wieder die monatliche Betrachtung der Wirtschaftlichkeit sowie die Tibber Statistik. In Bezug auf die Tibber Statistik habe ich mich entschieden, zum Jahresbeginn einen neuen Vergleichspreis zu ermitteln. Damit kann ich bei allen Statistiken auf ein einheitliches, komplettes Jahr blicken und habe für alle Werte den gleichen Ausgangspunkt. Durch die Wärmepumpe bekomme ich auf Grund des Paragraphen 14a EnWG eine monatliche Erstattung von Netzentgelten (Modul 1).
Für die Vergleiche im nächsten Jahr habe ich mir auch schon einen neuen Vergleichspreis heraus gesucht. Allerdings muß ich hier die Preisentwicklung noch ein wenig im Auge behalten, da mir nicht klar ist, ob die geringeren Netzentgelte im nächsten Jahr bereits schon berücksichtigt sind oder der Strompreis im Januar nochmals sinkt.
Parameter und Berechnungslogik
Basis für die Kostenseite sind einerseits die Gestehungskosten (0,117 € pro kWh), wie ich sie jährlich in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung ermittele und den Netzbezugskosten. Diese ermittle ich immer aus meiner Tibber-Abrechnung. Den fixen Vergleichs-Strompreis , den ich über das Portal ermittelt habe liegt bei einem Arbeitspreis von 0,278€ und einem monatlichen Grundpreis von 21,40€. Auf der Einnahmenseite kommt dann noch die Einspeisevergütung in Höhe von 0,086 € pro kWh dazu. Weitere Einnahmen bzw. Kostenersparnis ergeben sich durch die Pauschale, die auf Grund des Paragraphen 14a EnWG vom Netzbetreiber erstattet werden. Bei meinem Netzbetreiber sind dies aktuell für das Modul 1 131,50€ pro Jahr.
Bei der Ermittlung des Strompreises pro kWh beziehe ich auch immer die monatliche Grundgebühr mit ein. Die reinen Arbeitspreise sind immer in Klammern zusätzlich aufgeführt. Dadurch steigen die ermittelten Bruttopreise immer dann, wenn der Netzbezug am geringsten ist. Auch hier hat die Wärmepumpe einen gewissen „positiven“ Einfluss, da in Summe der Netzbezug gegenüber den Vorjahren deutlich steigen wird.
Wirtschaftlichkeitsberechnung und Tibber-Statistik
In der folgenden Darstellung ermittle ich die gesamten Stromkosten, die sich in Bezug auf die Photovoltaikanlage aus deren Gestehungskosten ermittelt. Zusätzlich stelle ich dann die Kosten mit PV und ohne PV gegenüber, so dass man eventuelle Gewinne durch die PV-Anlage ermitteln kann.
| Monat | Kosten PV | Kosten Netzbez. | Gesamt-kosten | Ein-speisung | §14a Modul1 | Gesamt mit PV | Gesamt ohne PV | Ersparnis PV |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Januar | 16,46 € | 629,67 € | 646,13 € | 0,11 € | 11,17 € | 635,00 € | 662,57 € | +28,18 € |
| Februar | 34,76 € | 397,27 € | 432,03 € | 1,47 € | 10,09 € | 420,47 € | 480,16 € | +58,43 € |
| März | 83,85 € | 195,81 € | 279,36 € | 10,78 € | 11,17 € | 257,41 € | 355,41 € | +109,61€ |
| April | 108,00€ | 85,77 € | 193,77 € | 35,20 € | 10,81 € | 147,77 € | 212,74 € | + 64,87 € |
| Mai | 136,07€ | 58,16 € | 194,23 € | 49,72 € | 11,17 € | 133,34 € | 173,69 € | + 42,84 € |
| Juni | 144,39€ | 35,87 € | 180,25 € | 61,69 € | 10,81 € | 107,75 € | 141,26 € | +33,38 € |
| Juli | 128,40€ | 44,87 € | 173,27 € | 51,52 € | 11,17 € | 110,56 € | 165,46 € | +55,76 € |
| August | 115,88€ | 52,32 € | 168,20 € | 45,19 € | 11,17 € | 111,84 € | 156,96 € | +46,00 € |
| Sept. | 73,50€ | 84,24 € | 157,74 € | 16,05 € | 10,81 € | 130,88 € | 192,43 € | +61,83 € |
| Okt. | 35,10€ | 203,55€ | 238,65€ | 1,46 € | 11,17€ | 226,01 € | 264,02 € | +32,16 € |
| 2025 | 876,3€ | 1.787,5€ | 2.663,8€ | 273,2 € | 109,56€ | 2.271,0€ | 2.804,7€ | +523,7 € |
Mittlerweile liegt die Ersparnis des PV-Stroms gegenüber dem Netzstrom ohne PV-Anlage bei ca. 520€. 110€ Ersparnis kommen dabei nicht direkt aus der PV-Anlage, sondern durch die Wärmepumpe über den $14a EnWG. Nur durch die PV habe ich in diesem Jahr bisher einen Gewinn von ca. 410€ erzielt. Da ich die aktuellen Gestehungskosten beim PV-Strom angesetzt habe, ist das also der Betrag, der quasi nach der Abzahlung der PV als Gewinn vorhanden ist.
In der folgenden Tabelle findet ihr die Vergleichsrechnung pro Monat zwischen den dynamischen Strompreisen bei Tibber und meinem ermittelten Vergleichspreis von einem Festpreis-Tarif.
| Monate | Tibber Preis (dyn.) | Vergleichspreis (fix) | Differenz | Kostendiff. Netzbezug |
|---|---|---|---|---|
| Januar | 29,62ct/kWh (29,11ct) | 28,29 ct/kWh (27,80ct) | + 1,33 ct/kWh | +27,76€ |
| Februar | 32,85ct/kWh (32,00ct) | 28,76 ct/kWh (27,80ct) | + 4,09 ct/kWh | +48,22€ |
| März | 30,68ct/kWh (28,91ct) | 29,50 ct/kWh (27,80ct) | + 1,18 ct/kWh | + 7,11€ |
| April | 31,05ct/kWh (26,72ct) | 32,19 ct/kWh (27,80ct) | – 1,14 ct/kWh | -2,74 € |
| Mai | 28,08ct/kWh (21,69ct) | 33,91 ct/kWh (27,80ct) | -5,83 ct/kWh | -20,93 € |
| Juni | 38,53ct/kWh (22,44ct) | 44,08 ct/kWh (27,80ct) | -5,55 ct/kWh | -14,42 € |
| Juli | 39,70ct/kWh (26,62ct) | 39,85 ct/kWh (27,80ct) | -0,15 ct/kWh | -11,30 € |
| August | 34,37ct/kWh (26,57ct) | 36,34 ct/kWh (27,80ct) | -1,97 ct/kWh | -13,53 € |
| Sept. | 31,78ct/kWh (27,07ct) | 32,39 ct/kWh (27,80ct) | – 0,61 ct/kWh | -12,20 € |
| Okt. | 27,32ct/kWh (25,74ct) | 29,25 ct/kWh (27,80ct) | -1,94 ct/kWh | -13,63 € |
| 2025 | 30,61 ct/kWh (26,63ct) | 29,71 ct/kWh (27,80ct) | + 0,90 ct/kWh | +49,48€ |
Die Differenz zwischen Tibber-Preisen und dem Vergleichspreis ist, auf Grund meines Fehlers in den letzten Berichten, doch wieder größer geworden. Es wird wahrscheinlich in diesem Jahr nicht so einfach, den Vergleichspreis zu schlagen. Die höheren Preise kommen in erster Linie aus den ersten drei Monaten, in denen die Preise nicht besonders günstig war und im Verhältnis bisher am meisten Netzstrom benötigt wurde.
Übersichten zum Tibber-Strompreis
Die nachfolgende Grafik zeigt die Tibber-Preise zu jeder Uhrzeit im Oktober. Die größten Ausschläge gibt es in der Regel zwischen 6:00 und 9:00 Uhr und noch extremer am Abend zwischen 17:00 und 20:00 Uhr. Dazwischen ist die Spanne relativ gering und auch die Veränderungen zu den jeweiligen Zeiten ist ziemlich klein. Selbst zur Mittagszeit sieht man keine deutlich niedrigeren Preise mehr, was natürlich am geringeren PV-Ertrag liegt. In der Nacht liegt die Spanne zwischen den niedrigsten und höchsten Preisen bei ca. 14ct. Zur Mittagszeit bei ca. 18ct und in den kritischen Zeiten mit sehr hohen Preisen schwanken die Preise um 36ct (morgens) bis 50ct (abends).
Die folgende Grafik zeigt die Häufigkeit der Strompreise im Oktober (y-Achse). Die meisten Preise lagen zwischen 26ct und 28ct. Allerdings gab es auch zahlreiche Preise, die nahe 0ct reinem Börsenstrompreis lagen, sowie sehr wenige sehr hohe Preise.
Zusammenfassung / Statistik
In der Zusammenfassung findet ihr die Jahresvergleichswerte auf Monatsbasis sowie kumuliert für das Jahr, bis zum aktuellen Zeitpunkt.
Wie bereits schon mehrfach erwähnt, ist der Vergleich der (Gesamt-)Verbräuche gegenüber dem Vorjahr auf Grund der neuen Wärmepumpe nicht mehr aussagekräftig. Die Werte der Wärmepumpe habe ich nun zusätzlich in die Tabelle aufgenommen. Interessant dürfte hierbei sein, wieviel PV-Strom tatsächlich den gesamten Strombedarf der Wärmepumpe deckt. Im Oktober konnte die Wärmepumpe nur noch mit 30% Solarstrom betrieben werden. Neben dem schlechten Ertrag lag dies sicherlich auch an dem nun erhöhten Verbrauch durch den Start der Heizphase. Der Jahreswert ist mit 23% Autarkie jedoch gleich geblieben.
In meinen ersten Simulationen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Umstellung von der Gasheizung auf die Wärmepumpe hatte ich angenommen, dass ich bis zu ca. 1.400kWh PV-Strom für die Wärmepumpe nutzen kann. Angenommen habe ich einen Gesamtverbrauch für die Wärmepumpe von ca. 4.800kWh.
| PV-Bilanz 2025 | Oktober 2025 | September 2024 | Abw. Monat | Jahr 2025 | Jahr 2024 | Abw. Jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gesamtverbrauch | 986kWh | 760kWh | +226kWh +30% | 9.818kWh | 5.727kWh | +4.091kWh +71% |
| Hausverbrauch | 547kWh | 499kWh | +48kWh +10% | 4.709kWh | 4.071kWh | +638kWh +14% |
| PV-Erzeugung | 300kWh | 371kWh | -71kWh -19% | 7.489kWh | 6.727kWh | +762kWh +11% |
| Selbstverbrauch | 283kWh | 266kWh | +17kWh +6% | 4.313kWh | 3.071kWh | +1.242kWh +40% |
| Netzbezug | 702kWh | 623kWh | +79kWh +13% | 5.505kWh | 2.657kWh | +2.848kWh +107% |
| Einspeisung | 17kWh | 105kWh | -88kWh -84% | 3.176kWh | 3.656kWh | -480kWh -13% |
| Autarkie gesamt | 29% | 42% | -31% | 44% | 54% | -19% |
| Selbstverbr. gesamt | 94% | 72% | +31% | 58% | 46% | +21% |
| Autarkie Haushalt | 27% | 54% | -32% | 57% | 55% | +4% |
| Selbstverbr. Haush. | 50% | 69% | -28% | 36% | 33% | +9% |
| Wallbox | 40kWh | 122kWh | -82kWh -67% | 434kWh | 776kWh | -326kWh -42% |
| Autarkie Wallbox | 10% | 2% | +400% | 45% | 27% | +67% |
| GoE-Charger/ICCB | 114kWh | 33kWh | +81kWh +246% | 867kWh | 880kWh | -13kWh -1% |
| Autarkie GoE/ICCB | 39% | 26% | +50% | 61% | 70% | -13% |
| E-Autos Gesamt | 154kWh | 155kWh | -1kWh -1% | 1.301kWh | 1.656kWh | -355kWh -21% |
| Autarkie E-Autos | 31% | 7% | +343% | 56% | 50% | +12% |
| Wärmepumpe | 284kWh | n.v. | n.v. | 3.808kWh | n.v. | n.v. |
| Autarkie Wärmepumpe | 30% | n.v. | n.v. | 23% | n.v. | n.v. |
