Wie man meiner PV-Statistik für April bereits entnehmen konnte, war der April geprägt von durchgängig gutem Wetter. Daher konnte die Heizung mit reichlich PV-Strom versorgt werden. Darüber hinaus waren wir ein Woche in Urlaub und in dieser Zeit hatte ich die Heizung fast komplett ausgeschaltet. Allerdings waren die Nächte oft noch recht kühl, so dass die Wärmepumpe – trotz meiner PV-Überschußsteuerung – nachts immer wieder mal gestartet ist.
An der Steuerung habe ich im April noch viel herum experimentiert aber ich denke, dass ich nun eine recht gute Lösung gefunden habe. In Verbindung mit den Einstellungsoptionen, die ich für die Sommersteuerung vorgenommen habe, sicherlich wieder ein interessantes Thema für einen der nächsten Beiträge. Meine Tests mit unterschiedlichen Steuerungen für die Warmwasseraufbereitung dauern auch noch an. Auch diese Erfahrung werde ich natürlich demnächst zum Besten geben.
Im nächsten Abschnitt erläutere ich kurz unsere Rahmenbedingung in Bezug auf die Wärmepumpe und unser Haus. Wer diese schon kennt kann direkt weiter springen.
Unsere Wärmepumpe und die Rahmenbedingungen
In einem früheren Artikel hatte ich bereits recht ausführlich unsere Wärmepumpe und unsere Heizgewohnheiten beschrieben. An dieser Stelle werde ich zukünftig immer die wesentlichen Stichpunkte darstellen, damit die Leser, die später dazu kommen, die Werte entsprechend zuordnen können.
Unser Haus
Lage | Zwischen Köln und Bonn |
Baujahr / Wohnfläche | 1992 / ca. 135qm |
Heizung | EG und OG: Fußbodenheizung / DG+Treppenhaus im Keller: Heizkörper (Dach Heizkörper mit Lüfter) |
Dämmung | Stand 1992 / Fenster auf 3-fach Verglasung ausgetauscht |
Photovoltaik | 9,86kWp |
Unsere Wärmepumpe
Heizung | Außen: Logatherm WLW-7 MB AR Innen: WLW186i-12 TP70. |
Warmwasser | Logalux SH290 |
Hydraulik | Systemtrennung mit Wärmeplattentauscher zw. HK1 und HK2&3 Heizkreis 1: Puffer-Heizkreis Heizkreis 2: Heizkörper (gemischt) Heizkreis 3: Fußbodenheizung (gemischt) |
Heizverhalten | Raumtemperaturen etwa um die 21,5 Grad |
Warmwasseraufbereitung | Eco+ mit Start unterhalb von 48 Grad und Stopp bei 55 Grad (aktuell über Timer in der Nacht, zum günstigsten Strompreis) |
Bei der Hydraulik hatte ich einige Diskussionen mit unserem Heizungsbauer. Buderus schreibt wohl eine Systemtrennung auf Grund unserer älteren Fußbodenheizung vor. Ob aber tatsächlich auch die Heizkörper als gemischter Heizkreis ausgelegt werden musste und vom eigentlich System getrennt werden mußte, bin ich mir nicht ganz sicher. Durch den Lüfter, den ich selbst unter der Heizung im Dachgeschoß angebracht habe, komme ich aber tatsächlich mit einer ähnlichen Vorlauftemperatur hin, wie bei der Fußbodenheizung. Nachteil der Systemtrennung ist natürlich, dass der Heizkreis 1 immer einen leicht höheren Vorlauf als die beiden anderen Heizkreise benötigt. Nach ersten Tests komme ich aber wohl mit einer Anhebung von ca. 2 Kelvin aus.
Kostenbasis für Vergleichsdarstellungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Da ich im Rahmen der Statistikdarstellungen möglichst auch Kostenvergleiche mit einer Gasheizung darstellen möchte, habe ich zum Jahreswechsel einen günstigen Gasanbieter heraus gesucht, den ich auch beim Weiterbetrieb meiner Gasheizung ausgewählt hätte. Meine Wahl wäre hier auf Yello gefallen. Der Arbeitspreis für Gas lag bei 11,06ct und der Grundpreis pro Monat bei 15,99€. Zusätzlich wurde ein Bonus von 283,75€ gewährt.
Bei den Strompreisen werde ich weiterhin meine Tibber-Preise nutzen, wie ich sie auch in meiner PV-Statistik verwende. Da meine Wärmepumpe in 2024 in Betrieb genommen wurde, komme ich auch in den Genuß der Netzentgeltvergütung nach §14a EnWG Modul 1. Pro Monat spare ich damit um die 10€. Diese werde ich komplett in der Preisberechnung für die Wärmepumpe einbeziehen. Zusätzlich nutze ich meinen aktuellen Gestehungspreis für den PV-Strom, wie ich ihn in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung der PV-Anlage ermittelt habe. Dieser beträgt aktuell 11,7ct pro kWh.
Bei Preisvergleichen zwischen Gasheizung und Wärmepumpe nehme ich einen Wirkungsgrad eines Brennwertgeräts an, welcher in etwa bei 95% liegt. Diese Vergleichsdarstellung ist sicherlich nur annähernd richtig. Auch die Gasheizung hat Strom verbraucht, den ich allerdings nicht gemessen habe. Laut Infos aus diversen Foren kann man wohl von einem Verbrauch von etwa 300 kWh im Jahr ausgehen. Streng genommen macht dieser Vergleich auch nur bei den Jahreswerten Sinn.
Energieerzeugung und Verbrauch im April 2025
Temperaturverlauf und Luftfeuchtigkeit
Zunächst werfen wir wieder einen Blick auf die Wetterdaten im April. Hierzu nutze ich die Klimadatenseite von Michael Theusner. Nachfolgend habe ich den Temperaturverlauf sowie die Luftfeuchtigkeit für den April 2025 dargestellt. Die Luftfeuchtigkeit spielt bei den Temperaturen eigentlich keine große Rolle mehr. Selbst in der Nacht finden keine Abtauvorgänge statt.

Im Schnitt hatten wir eine Temperatur von etwa 11,7 Grad Celsius. Damit lag der Schnitt ca. 4 Grad höher, als im März. Es gab noch einige Tage mit Temperaturen um die 0 Grad aber tagsüber gab es auch zahlreiche sommerliche Temperaturen. Der Sommerbetrieb startet bei mir jetzt immer, wenn es zwei Stunden lang über 16 Grad sind. Damit hat die Heizung dann auch noch ein wenig Zeit, mit PV-Strom im erhöhten Modus zu fahren. Die Umschaltung in den Wintermodus erfolgt in der Regel, wenn die 16 Grad 10 Stunden lang unterschritten wurden.
Wärmeerzeugung unserer Wärmepumpe
Die nachfolgende Grafik zeigt die erzeugte Wärmeenergie unserer Wärmepumpe. Der Verlauf entspricht recht gut dem Temperaturverlauf im April. Der gelbe Balken stellt die Heizenergie dar und die blauen Balken zeigen den Wärmebedarf für die Warmwasseraufbereitung.
In der Zeit vom 19.04. bis 26.04. waren wir un Urlaub. Deaktiviert hatte ich die Heizung vom 20.04. bis zum 25. April. Im Urlaub habe ich dann glücklicherweise mal in die Buderus App geschaut und war verwundert, dass die Heizung doch lief. Ich hatte ein Einstellung übersehen, die wohl dafür gesorgt hat, dass die Wärmepumpe mit einer Minimalleistung läuft, wenn sie sich in der Urlaubsschaltung befindet.
Da es während des Urlaubs und auch nach unserer Rückkehr einige Tage mit kalten Temperaturen gab, war das Haus relativ ausgekühlt. Daher wurde die nächsten Tage doch einige Energie benötigt, um die Wohnung wieder auf gemütliche Temperaturen aufzuheizen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich die Heizung mit niedriger Temperatur hätte durchlaufen lassen. Eventuell wäre sie dann auch nur am Tag mit entsprechend Sonnenenergie gelaufen.
In Summe wurden 891kWh Wärmeenergie erzeugt. Hierbei entfielen auf die Heizung 726kWh und auf das Warmwasser 165kWh.

Die nachfolgende Grafik zeigt die stündliche Wärmeerzeugung am kältesten Tag im April. Am 6. April war es noch so kalt, dass die Wärmepumpe nachts komplett durchlief. Allerdings wurde hier schon mit reduziertem Vorlauf geheizt, da noch die Restwärme vom Überheizen mit Solarenergie des Vortages genutzt wurde. Dies kann man auch sehr gut an der erhöhten Erzeugung zur Mittagszeit sehen. Nach 14:00 Uhr ist die Heizung dann in den Sommerbetrieb gegangen.

Der wärmste Tag fiel auf den 30. April. Der Sommermodus wurde anscheinend um 8:00 Uhr beendet und man sieht, dass die Wärmepumpe nach einer längeren Pause mit einer erhöhten Wärmeerzeugung beginnt. Allerdings lief sie an dem Tag auch nur kurz. Wahrscheinlich habe ich die Erfahrungen an diesem Tag genutzt, um meine Steuerung nochmals zu optimieren. Eigentlich hätte die Heizung wahrscheinlich an dem Tag überhaupt nicht laufen müssen.
Die hohe Energieerzeugung zur Mittagszeit kommt durch die Warmwasseraufbereitung. In dieser Woche hatte ich erste Tests laufen, bei denen ich die Stopptemperatur auf 50 Grad gesetzt hatte (bisher 55 Grad). Zum Ausgleich läuft dann einmal pro Woche das Desinfektionsprogramm. Hierbei wird das Warmwasser bis auf 65 Grad aufgeheizt. An diesem Tag wurde das Wasser daher von 40 Grad auf 65 Grad aufgeheizt.

Stromverbrauch unserer Wärmepumpe
Der Stromverbrauch für unsere Wärmepumpe lag im April bei 224kWh. Der Urlaub hat natürlich geholfen, dass der Wert deutlich gesunken ist. Laut dem Sunny-Portal hat die Wärmepumpe 215kWh verbraucht. Der Unterschied kommt wahrscheinlich in erster Linie durch die Intergration der Wärmepumpe über meine Haussteuerung.
Im Gesamtverbrauch von 224kWh sind 167kWh Stromverbrauch für die Heizung und 57kWh für das Warmwasser enthalten. Der Verbrauch in der Urlaubszeit kommt aus dem Standbybetrieb. Wenn die Heizung nicht läuft, zeigt sie einen Verbrauch von etwa 25Wh an.

Die beiden folgenden Darstellungen zeigen den Stromverbrauch pro Stunde für den kältesten und wärmsten Tag im April. Hier sieht man auch, dass die Heizung quasi am Minimum läuft. Der niedrigste Stromverbrauch liegt bei um die 300Wh. Weiter regelt sie nicht herunter. Der COP für die Warmwasseraufbereitung lag bei noch recht niedrigen 2,6. Es gab aber schon genug Sonnenschein, so dass die komplette Aufbereitung mit günstigem PV-Strom erfolgte.


Am kältesten Tag wurden ca. 8 kWh für die Heizung und 2,3 kWh für Warmwasser verbraucht. Am wärmsten Tag reichten weniger als 1 kWh für die Heizung und für das Warmwasser (Desinfektion) wurden 4,5 kWh verbraucht. Der COP für die Warmwasseraufbereitung lag an diesem Tag bei 3,2. Da hat sich die warme Außentemperatur deutlich bemerkbar gemacht, obwohl das Wasser bis auf 65 Grad aufgeheizt wurde.
PV-Strom für die Wärmepumpe
Durch den tollen PV-April konnte auch der PV-Anteil für die Wärmepumpe weiter gesteigert werden und konnte damit die Verbrauchskosten der Wärmepumpe deutlich senken.
Für den Monat April wurden 53% des benötigten Strombedarfs mit PV-Strom abgedeckt werden. Damit konnten ca. 119 kWh PV-Strom für die Wärmepumpe genutzt werden. Am kältesten Tag lag der PV-Anteil bereits bei 60% und am wärmsten Tag waren es 93%. Sobald nur noch Warmwasser aufbereitet wird und keine Heizung mehr läuft, sollte nahezu der gesamte Strombedarf der Wärmepumpe mit Sonnenstrom gedeckt werden können.
In der nachfolgenden Darstellung vom kältesten Tag sieht man den Verlauf der PV-Erzeugung und den Verbrauch der einzelnen Geräte. Ab etwa 9:00 Uhr wurde die Wärmepumpe bzw. alle Verbraucher mit PV-Strom versorgt.

Die folgende Grafik zeigt den Verlauf am wärmsten Tag. Leider haben wir morgens noch ein paar Verschattungsprobleme bei der PV-Anlage. Daher wurde hier noch etwas Netzstrom für die Wärmepumpe benötigt. Selbst bei schlechten Wetterverhältnissen sollte die Mittagssonne wahrscheinlich immer ausreichend PV-Strom für die Wärmepumpe bei der Warmwasseraufbereitung liefern.

Vergleich unserer neuen Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung
Der Vergleich der Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung ist natürlich nicht ganz so einfach und muß nun ab diesem Monat auch entfallen, da ich keine Daten mehr protokolliert habe. Leider war mir das nicht rechtzeitig aufgefallen. Allerdings ist der Vergleich auch nicht mehr so spannend, da die Heizperiode nun bald beendet ist.
Dieser Abschnitt entfällt dann ab dem nächsten Berichtsmonat. In meiner Gasrechnung für 2024 kann ich noch die Daten für den Verbrauch vom 01. April bis 30. Juni ermitteln. Dann kann ich die Daten nochmals miteinander vergleichen.
Nachfolgend findet ihr den Temperaturvergleich zum März 2024. Die Durchschnittstemperatur war nahezu identisch zu diesem Jahr. Allerdings gab es nicht so viele Tage mit sehr hohen Temperaturen. Dafür lagen die niedrigen Temperaturen

Überblick und Gesamtauswertung für den April
Die Statistik wird natürlich in den nächsten Monaten nicht so spannend, da nur noch die Warmwasseraufbereitung genutzt wird. Richtig interessant werden die Vergleichswerte zum Vorjahr ab 2026. Die COP Werte sind mittlerweile auch deutlich angestiegen. Allerdings werden die Durchschnittswerte nun nicht mehr steigen können, da die Warmwasseraufbereitung immer sehr Energieintensiv ist und den Gesamt-COP nach unten zieht.
Auswertung der Wärmepumpen Kennzahlen im April 2025
Energieerzeugung / Stromverbrauch | Heizung | Warmwasser | Gesamt |
---|---|---|---|
Erzeugte Energie | 726 kWh | 165 kWh | 891 kWh |
Stromverbrauch Kompressor | 167 kWh | 57 kWh | 224 kWh |
Stromverbrauch Heizstab | 0 kWh | 0 kWh | 0 kWh |
Gesamtverbrauch | 167 kWh | 57 kWh | 224 kWh |
Netzbezug | 105 kWh | ||
PV-Anteil | 119 kWh | ||
COP | 4,35 | 2,90 | 3,98 |
Für die Kostenermittlung habe ich im April einen Durchschnittsstrompreis von 25,22ct pro kWh für den Netzbezug ermittelt. Berücksichtigt sind auch die Grundgebühren sowie die Netzentgelterstattung. Diese betrug im April 10,81€. Die dynamischen Strompreise sind im April im Schnitt weiter gesunken.
Stromquelle | Verbrauch | Kosten |
---|---|---|
Netzbezug | 105 kWh | 26,48€ |
PV-Strom | 119 kWh | 13,92€ |
Summe | 224 kWh | 40,40€ |
Vergleich mit der Gasheizung
Den theoretischen Gasverbrauch berechne ich aus der erzeugten Wärmeenergie der Wärmepumpe und dem Wirkungsgrad der Gasheizung. Den angenommenen Stromverbrauch der Gasheizung verteile ich gleichmäßig auf die Monate. Für den Stromkosten nehme ich den über die Tibber Rechnung ermittelten Brutto Arbeitspreis (also inkl. Berücksichtigung der Grundgebühr) aber ohne die Netzentgelterstattung. Dieser betrug für April 35,48ct.
Verbrauchsart | Verbräuche | Kosten |
---|---|---|
Gasverbrauch | 938 kWh | 96,08€ |
Stromverbrauch Gasheizung | 25 kWh | 8,87€ |
Gesamtkosten | 104,95€ |
Fazit
Im April waren die Kosten der Wärmepumpe gegenüber dem Vergleich mit meiner bisherigen Gasheizung etwa 65€ günstiger. Durch die insgesamt geringeren Verbräuche ist auch die Kostendifferenz nicht mehr so hoch. Laut meiner ersten Simulation sollte ich einen Vorteil pro Jahr von ca. 1.000€ erreichen, so wie ich es in meiner Simulation zur Wirtschaftlichkeit ermittelt habe. Ich bin gespannt, ob das wirklich gelingen kann.
Bisher habe ich etwa 200€ weniger Verbrauchskosten mit der Wärmepumpe erzielt. Das liegt aber auch an dem Problem im Januar, wo der Heizstab für den Notbetrieb benötigt wurde. Ansonsten läge die Differenz wahrscheinlich um die 150€ höher.