In letzter Zeit habe ich weniger über Themen zu E-Autos berichtet. Der letzte Beitrag bezog sich auf die Auswahl von Ladekarten für E-Auto-Fahrer, die meist nur auf Langstrecken bzw. im Urlaub an öffentlichen Ladestationen ihr E-Auto aufladen. Zum Thema THG-Quote habe ich schon lange nichts mehr berichtet. Dabei hat sich hier seit Einführung eine Menge getan.
Hinweis: Werbelinks (Freundschaftswerbung) zu "Geld für eAuto" im Text enthalten
Bereits im Oktober 2021 hatte ich eine erste Erläuterung zur THG Quote veröffentlicht. Im Juli 2022 hatte ich einen Artikel veröffentlicht, der darüber berichtete, dass es 400€ garantierte Prämien gab. Diese Zeiten sind nun lange vorbei. Ich persönlich habe mein Auto immer noch bei Geld für eAuto angemeldet und nutze zurzeit die Risiko Prämie. Im letzten Jahr habe ich darüber nur 63€ erhalten.
Warum sind die Preise für THG Quoten so sehr gesunken?
Die Preise für THG Quoten bewegen sich anscheinend langsam wieder in die Höhe. Allerdings aktuell noch sehr minimal. Bei meinem Anbieter bekommt man aktuell bis zu 85€, je nachdem, für welches Auszahlungsmodell man sich entscheidet. Als Neukunde gibt es nochmal 25€ zusätzlichen Bonus, wenn man sich für die Garantieprämie entscheidet. Wer also das erste Mal bei Geld für eAuto ein Elektro-Auto zur THG-Quote anmeldet, der kann zurzeit eine Prämie von 110€ einkassieren. Damit ist dieser Anbieter aktuell einer derjenigen, mit der höchste Prämie für 2025.

Aber warum sind die Preise so dramatisch gesunken? Das hat diverse Gründe und hängt u.a. vom aktuellen Strommix ab, den politischen Regelungen und Bemühungen sich um die Betrugsfälle zu kümmern und natürlich der Anfrage im Markt sowie den alternativen Möglichkeiten, seine CO2-Quoten zu reduzieren.
Tatsächlich hat auch der Ukraine Krieg indirekt eine Auswirkung auf den Preis der THG Quote. Hierzu muß man verstehen, wie die THG-Quote funktioniert. Im Prinzip handelt es sich hierbei um ein Zertifikat, mit dem Unternehmen – meist Ölkonzerne für die Herstellung von Treibstoff – die Erfüllung von CO2-Quoten einhalten können. Gibt es hier eine hohe Nachfrage, dann steigen auch die Preise für THG-Quoten.
Durch den Krieg hat sich aber auch der Strommix in Deutschland verändert. Aktuell werden wieder mehr Kohlekraftwerke eingesetzt, die den Strom wieder „dreckiger“ machen. Damit sinkt quasi auch das Verhältnis, in dem ein E-Auto den CO2-Anteil senken kann. Je mehr fossiler Anteil im Strommix ist, desto niedriger ist daher auch der Preis für die THG-Quote.
Ein weiteres Problem sind diverse Betrugsfälle, die es rund um die THG-Prämie gegeben hat. Eine Möglichkeit für Unternehmen, ihren CO2-Anteil zu reduzieren, liegt beispielsweise in der Nutzung von Biokraftstoffen. Die Herstellung von Biodiesel mit Palmöl wurde im Jahr 2023 aus der Förderung genommen. Jedoch gab es hohe Mengen Biodiesel aus China, die anscheinend umetikettiert wurden, obwohl sie immer noch mit Palmöl hergestellt werden. China hat diesen Kraftstoff zu minimalen Preisen angeboten, so dass viele Unternehmen das genutzt haben, um ihre Quoten zu erfüllen. Damit wurden die Zertifikate für THG-Quoten nicht mehr benötigt und deren Preise sind entsprechend eingebrochen.
Mittlerweile hat die Politik hier wohl einen Riegel vorgeschoben und weitere Projekte aus der Förderung heraus genommen, die dazu dienten günstige Varianten zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu realisieren. Allerdings geschieht dies aktuell wohl nur sehr halbherzig.
Kaum noch Unterschiede bei der Höhe der THG-Quoten
Mit der Einführung der THG-Quote sind auch zahlreiche Unternehmen neu entstanden, die etwas von dem großen Kuchen abhaben wollten. Durch die Verwerfungen im Markt haben viele Startups aber nicht überlebt und sind vom Markt verschwunden. Trotzdem gibt es aktuell immer noch zahlreiche Anbieter von THG-Quoten.
Neben spezialisierten Firmen, die im Prinzip nur die THG-Quote als Geschäftsmodell haben, bekommt man die Prämie auch bei Autoversicherungen, Energiekonzernen, Stromanbietern und diversen anderen Anbietern. In der Startphase der THG-Quote haben viele Unternehmen zunächst einmal versucht eine große Kundenbasis aufzubauen. Hierbei wurden entsprechend hohe Prämienversprechen gemacht.
Mittlerweile gibt es kaum noch Unterschiede bei den Preisen, wie man das auch den diversen Vergleichsportalen entnehmen kann. Viele Anbieter setzen auf unterschiedliche Modelle mit Garantiepreisen, flexiblen Preisen oder Sofortauszahlungen. Bei den flexiblen Preisen werden in der Regel aktuelle Marktpreise versprochen, die dann aber auch unterhalb der Garantieprämien liegen können. Mit Sofortauszahlungen versucht man, die Ungeduldigen zu adressieren, die gerne sofort nach der Beantragung die Prämie erhalten möchten. Damit ist dann aber auch ein gewisser Abschlag verbunden.
Bei manchen Anbietern kann man für einen Teil der Prämie diverse Umweltprojekte fördern. Wenn man sich einen Anbieter auswählt, sollte man aus meiner Sicht immer auch einen Blick in die AGBs werfen. Manchmal ist nicht ganz klar, für welchen Zeitraum die Prämienauszahlungen gelten. Grundsätzlich müssen diese jedes Jahr neu beantragt werden. Je nach Anbieter verpflichtet man sich aber für 2 Jahre oder sogar unbegrenzt und kann daher nicht mehr so schnell den Anbieter wechseln. In dem Fall sollte man also immer die Kündigungsmöglichkeiten prüfen.
Wie bereits erwähnt, nutze ich aktuell immer noch Geld für eAuto, die wohl auch einer der größten Anbieter sind. Neben hohen Prämien sind auch die Bewertungen recht gut. Probiert es gerne aus und wenn ihr dabei meinen Link benutzt, bekomme ich auch noch eine kleine Prämie dafür ;-). Vielleicht steigen die Preise ab 2026 wieder und es lohnt sich, seine Stromkosten mit der Prämie noch ein wenig zu senken.