Im November hatten wir quasi zwei Temperaturbereiche. In den ersten beiden Wochen war es noch relativ mild aber in den letzten beiden Wochen wurde es dann deutlich kälter. Daher ist auch der Verbrauch der Wärmepumpe gegenüber dem Oktober deutlich gestiegen.
Im nächsten Abschnitt erläutere ich kurz unsere Rahmenbedingung in Bezug auf die Wärmepumpe und unser Haus. Wer diese schon kennt kann direkt weiter springen.
Unsere Wärmepumpe und die Rahmenbedingungen
In einem früheren Artikel hatte ich bereits recht ausführlich unsere Wärmepumpe und unsere Heizgewohnheiten beschrieben. An dieser Stelle werde ich zukünftig immer die wesentlichen Stichpunkte darstellen, damit die Leser, die später dazu kommen, die Werte entsprechend zuordnen können.
Unser Haus
| Lage | Zwischen Köln und Bonn |
| Baujahr / Wohnfläche | 1992 / ca. 135qm |
| Heizung | EG und OG: Fußbodenheizung / DG+Treppenhaus im Keller: Heizkörper (Dach Heizkörper mit Lüfter) |
| Dämmung | Stand 1992 / Fenster auf 3-fach Verglasung ausgetauscht |
| Photovoltaik | 9,86kWp |
Unsere Wärmepumpe
| Heizung | Außen: Logatherm WLW-7 MB AR Innen: WLW186i-12 TP70. |
| Warmwasser | Logalux SH290 |
| Hydraulik | Systemtrennung mit Wärmeplattentauscher zw. HK1 und HK2&3 Heizkreis 1: Puffer-Heizkreis Heizkreis 2: Heizkörper (gemischt) Heizkreis 3: Fußbodenheizung (gemischt) |
| Heizverhalten | Raumtemperaturen etwa um die 21,5 Grad |
| Warmwasseraufbereitung | Eco+ mit Start unterhalb von 48 Grad und Stopp bei 55 Grad (aktuell über Timer in der Nacht, zum günstigsten Strompreis) |
Bei der Hydraulik hatte ich einige Diskussionen mit unserem Heizungsbauer. Buderus schreibt wohl eine Systemtrennung auf Grund unserer älteren Fußbodenheizung vor. Ob aber tatsächlich auch die Heizkörper als gemischter Heizkreis ausgelegt werden musste und vom eigentlich System getrennt werden mußte, bin ich mir nicht ganz sicher. Durch den Lüfter, den ich selbst unter der Heizung im Dachgeschoß angebracht habe, komme ich aber tatsächlich mit einer ähnlichen Vorlauftemperatur hin, wie bei der Fußbodenheizung. Nachteil der Systemtrennung ist natürlich, dass der Heizkreis 1 immer einen leicht höheren Vorlauf als die beiden anderen Heizkreise benötigt. Nach ersten Tests komme ich aber wohl mit einer Anhebung von ca. 2 Kelvin aus.
Kostenbasis für Vergleichsdarstellungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen
Da ich im Rahmen der Statistikdarstellungen möglichst auch Kostenvergleiche mit einer Gasheizung darstellen möchte, habe ich zum Jahreswechsel einen günstigen Gasanbieter heraus gesucht, den ich auch beim Weiterbetrieb meiner Gasheizung ausgewählt hätte. Meine Wahl wäre hier auf Yello gefallen. Der Arbeitspreis für Gas lag bei 11,06ct und der Grundpreis pro Monat bei 15,99€. Zusätzlich wurde ein Bonus von 283,75€ gewährt.
Bei den Strompreisen werde ich weiterhin meine Tibber-Preise nutzen, wie ich sie auch in meiner PV-Statistik verwende. Da meine Wärmepumpe in 2024 in Betrieb genommen wurde, komme ich auch in den Genuß der Netzentgeltvergütung nach §14a EnWG Modul 1. Pro Monat spare ich damit um die 10€. Diese werde ich komplett in der Preisberechnung für die Wärmepumpe einbeziehen. Zusätzlich nutze ich meinen aktuellen Gestehungspreis für den PV-Strom, wie ich ihn in meiner Wirtschaftlichkeitsberechnung der PV-Anlage ermittelt habe. Dieser beträgt aktuell 11,7ct pro kWh.
Bei Preisvergleichen zwischen Gasheizung und Wärmepumpe nehme ich einen Wirkungsgrad eines Brennwertgeräts an, welcher in etwa bei 95% liegt. Diese Vergleichsdarstellung ist sicherlich nur annähernd richtig. Auch die Gasheizung hat Strom verbraucht, den ich allerdings nicht gemessen habe. Laut Infos aus diversen Foren kann man wohl von einem Verbrauch von etwa 300 kWh im Jahr ausgehen. Streng genommen macht dieser Vergleich auch nur bei den Jahreswerten Sinn.
Energieerzeugung und Verbrauch im November 2025
Temperaturverlauf und Luftfeuchtigkeit
Zunächst werfen wir wieder einen Blick auf die Wetterdaten. Hierzu nutze ich die Klimadatenseite von Michael Theusner. Nachfolgend habe ich den Temperaturverlauf sowie die Luftfeuchtigkeit für den Novmber 2025 dargestellt. Die Luftfeuchtigkeit macht sich – gerade bei den Temperaturen unterhalb von ca. 5-6 Grad nun deutlich bemerkbar. Die Vereisung der Wärmepumpe nimmt zu und die Abtauvorgänge unterbrechen kurzfristig den Heizbetrieb.


Im Schnitt hatten wir eine Temperatur noch 7,4 Grad Celsius im November. In der zweiten Hälfte lag der Tagesschnitt dann regelmäßig unter 5 Grad. Die Luftfeuchtigkeit lag bei etwa 81%.
Wärmeerzeugung unserer Wärmepumpe
Die nachfolgende Grafik zeigt die erzeugte Wärmeenergie unserer Wärmepumpe im Oktober. Der gelbe Balken stellt die Heizenergie dar und die blauen Balken zeigen den Wärmebedarf für die Warmwasseraufbereitung.
Mittlerweile erfolgt mit meinen Einstellungen fast jeden Tag eine Warmwasseraufbereitung (Start 42°C, Stopp 49°C). Nur an den Tagen nach der Desinfektion wird keine WW-Aufbereitung durchgeführt.
In Summe wurden 2.218 kWh Wärmeenergie erzeugt. Hierbei entfielen auf die Heizung 2.039 kWh und auf das Warmwasser 179 kWh.

Die nachfolgende Grafik zeigt die stündliche Wärmeerzeugung am kältesten Tag im November. Die höhere Wärmeerzeugung nach der Warmwasseraufbereitung kommt daher, weil das System versucht, die verlorene Heizleistung wieder aufzuholen.

Am 13.11. hatten wir den wärmsten Tag im November. Hier ist die Heizung am Nachmittag sogar noch in den „Sommerbetrieb“ gegangen und am Vormittag war ausreichend Sonne für eine „Überheizung“ vorhanden.

Stromverbrauch unserer Wärmepumpe
Der Stromverbrauch für unsere Wärmepumpe lag im November bei 632 kWh. Für die Heizung wurden 565 kWh Strom benötigt. Die Warmwasseraufbereitung benötigte im September 67 kWh.

Die beiden folgenden Darstellungen zeigen den Stromverbrauch pro Stunde für den kältesten und wärmsten Tag im Oktober.


PV-Strom für die Wärmepumpe
Der November hat sich bzgl. des PV-Ertrags nochmal angestrengt, liegt aber natürlich in einem sehr niedrigen Bereich (siehe PV-Statistik). Daher nimmt auch der PV-Anteil für die Wärmepumpe deutlich ab und lag nur noch bei 14%.
Die nachfolgende Grafik zeigt den PV-Strom (gelbe Linie) und die Verbraucher, die an dem Tag liefen. Dunkellila wird die Wärmepumpe dargestellt. Wie bereits in meiner PV-Statistik erwähnt, bin ich auf das neue SMA Portal umgestiegen. Leider sind hier nicht mehr alle Diagramme so optimal, wie vorher. An dem Tag gab es sogar relativ PV-Strom. Man sieht aber auch, dass die Wärmepumpe einiges zu tun hatte.

Am wärmsten Tag ist die Wärmepumpe auf niedrigem Niveau gelaufen. Die hohen Verbraucher an dem Tag waren die E-Autos.

Vergleich unserer neuen Wärmepumpe mit unserer bisherigen Gasheizung
Die Durchschnitts-Temperatur im November letzten Jahres lag mit etwa 7°C leicht unter diesem Jahr. Die Temperaturen waren allerdings relativ gleichmäßig und es gab nicht so viele sehr kalte Tage. Leider hatte ich für diesen Zeitraum keine Protokollierungen mehr von meiner Gasheizung. Da die Gasrechnung aus dem Vorjahr auch keinen dedizierten Wert für November enthält muß dieser Vergleich dieses mal entfallen.

Überblick und Gesamtauswertung für November
In der nachfolgenden Übersicht stelle ich die Kennzahlen für November dar. Die COP-Werte (bzw. Monatsarbeitszahl) für die Heizung hat gegenüber dem Oktober deutlich abgenommen und lag nun bei 3.6. Die Warmwasseraufbereitung war allerdings nicht mehr so effizient, da die Temperaturen insgesamt abgenommen haben. Trotzdem konnte ich für November noch eine gesamt Monatsarbeitszahl von 3,51 erreichen.
Auswertung der Wärmepumpen Kennzahlen
Kennzahlen für November
| Energieerzeugung / Stromverbrauch | Heizung | Warmwasser | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Erzeugte Energie | 2.039 kWh | 179 kWh | 2.218 kWh |
| Stromverbrauch Kompressor | 565 kWh | 67 kWh | 632 kWh |
| Stromverbrauch Heizstab | 0 kWh | 0 kWh | 0 kWh |
| Gesamtverbrauch | 565 kWh | 67 kWh | 632 kWh |
| Netzbezug | 544 kWh | ||
| PV-Anteil | 89 kWh | ||
| COP (MAZ) | 3,61 | 2,68 | 3,51 |
Für die Kostenermittlung habe ich im November einen Durchschnittsstrompreis von 28,88 ct pro kWh für den Netzbezug ermittelt. Berücksichtigt sind auch die Grundgebühren sowie die Netzentgelterstattung. Diese betrug im November 10,81€. Die Gesamtkosten im November betrugen damit 167,11€.
| Stromquelle | Verbrauch | Kosten |
|---|---|---|
| Netzbezug | 543,8 kWh | 157,02€ |
| PV-Strom | 88,5 kWh | 10,09€ |
| Summe | 632,3 kWh | 167,11€ |
Vergleich mit der Gasheizung
Den theoretischen Gasverbrauch berechne ich aus der erzeugten Wärmeenergie der Wärmepumpe und dem Wirkungsgrad der Gasheizung. Für den Stromkosten nehme ich den über die Tibber Rechnung ermittelten Brutto Arbeitspreis (also inkl. Berücksichtigung der Grundgebühr) aber ohne die Netzentgelterstattung. Dieser betrug für November 30,86ct.
| Verbrauchsart | Verbräuche | Kosten |
|---|---|---|
| Gasverbrauch | 2.335 kWh | 250,59€ |
| Stromverbrauch Gasheizung | 25 kWh | 7,72€ |
| Gesamtkosten | 258,31€ |
Der theoretische Gasverbrauch hätte mich also ca. 90€ mehr gekostet.
Fazit
Laut meiner ersten Simulation sollte ich einen Vorteil pro Jahr von ca. 1.000€ erreichen, so wie ich es in meiner Simulation zur Wirtschaftlichkeit ermittelt habe. Wahrscheinlich werde ich eher auf etwa 700€ Differenz kommen. Die Gaspreise für 2026 aktuell sehr gering, so dass auch die ursprüngliche Simulation deutlich von den Ist-Werte abweichen wird.
Bisher habe ich etwa 600€ weniger Verbrauchskosten mit der Wärmepumpe erzielt. Das liegt aber auch an dem Problem im Januar, wo der Heizstab für den Notbetrieb benötigt wurde. Ansonsten läge die Differenz wahrscheinlich um die 150€ höher. Mit den steigenden CO2-Preisen in den nächsten Jahren sollte die Differenz dann aber wohl deutlich größer werden. Allerdings wurde hier ja bereits eine Verschiebung um ein weiteres Jahr beschlossen, so dass die Gas-Preise so schnell nicht steigen werden. Schauen wir mal, wie die erste Jahresberechnung aussieht.








