SugarSync – Online Speicher mit vielen Funktionen

Neulich wollte ich eine ca. 4GB große Fotoshow online zur Verfügung stellen und suchte dafür einen geeigneten Online Service. Einige Services wie Strato Hi-Drive, Dropbox oder den Online Speicher meines T-Online Accounts nutze ich schon eine Weile. Bei allen Diensten hatte ich aber Probleme, die gesamte Fotoshow in geeigneter Form bereit zu stellen. Entweder war nicht genug Speicher vorhanden oder man konnte keine kompletten Verzeichnisse freigeben oder einige große Dateien ließen sich nicht hoch laden.

Also hatte ich mich auf die Suche nach weiteren, möglichst frei verfügbaren, Online Speichern begeben. Hierbei bin ich unter anderem auf den Dienst „SugarSync“ aufmerksam geworden. SugarSync ist dem Dienst Dropbox sehr ähnlich. Allerdings ist der Funktionsumfang deutlich größer als bei Dropbox.

Bei Dropbox hat mich immer ein wenig gestört, dass ich zu synchronisierende Dateien in das Dropbox Verzeichnis kopieren oder verschieben muss. Hierdurch habe ich dann die Dateien, die ich auf dem Online Speicher sichern möchte, doppelt auf meinem Rechner liegen. Einmal in meiner normalen Verzeichnisstruktur und einmal im Dropbox Verzeichnis.

Das Verschieben von Dateien könnte man natürlich umgehen, wenn man seine Verzeichnisstruktur komplett im Dropbox Verzeichnis aufbaut. Dann werden aber alle Verzeichnis auf den Dropbox Speicher verschoben. Eine flexiblere Steuerungsmöglichkeit wäre hier also durchaus hilfreich. Hier bietet SugarSync durchaus mehr Möglichkeiten, auf die ich gleich noch näher eingehen möchte.

Abo Modelle

Auch bei SugarSync gibt es diverse Abo-Modelle, wie sie von den meisten Online Speicher Diensten angeboten werden. Bei der kostenlosen Variante stehen einem mindestens 5GB zur Verfügung. Das ist eine Größe, mit der man schon Einiges anfangen kann.

Die kostenpflichtigen Speicherangebote starten bei 30GB und kosten 4,99$ im Monat oder 49,99$ im Jahr. In mehreren Stufen kann man bis zu 500 GB Speicher bekommen. Diese Größenordnung kostet dann 39,99$ im Monat oder 399,99$ im Jahr.

Zusätzlich gibt es noch diverse Business Abos, die über die gleiche Funktionalität verfügen, zusätzlich aber noch Administrationsdienste zur Verfügung stellen. So können z.B. Benutzer hinzugefügt und deren Speichervolumen definiert werden.

Funktionsumfang

Zunächst bietet SugarSync natürlich einen Online-Speicher, wie viele andere Anbieter auch. Genutzt werden kann dieser Speicher über diverse Kanäle. Auf dem PC oder MAC wird ein SugarSync Dateimanger installiert, der die wesentliche Steuerungszentrale bildet.

Eine Linuxversion gibt es leider im Moment noch nicht.

Auf Rechnern, die diesen Dateimanager nicht installiert haben, kann man über einen Browser auf den Speicher und die entsprechenden Verzeichnisse und Dateien zugreifen. Schließlich gibt es auch umfangreiche mobile Clients für nahezu alle großen Handysysteme (iPhone, Android, BlackBerry, Windows Mobile, Symbian).

SugarSync unterscheidet diverse Typen von Dateiablagen, die für verschiedene Zwecke genutzt werden können und für die teilweise auch entsprechend vordefinierte Speicherorte vorhanden sind bzw. auf den zugeordneten Rechnern angelegt werden.

Die wichtigste Funktion ist sicherlich die Synchronisierung von Verzeichnissen. Anders als zum Beispiel Dropbox müssen die zu synchronisierenden Dateien nicht in ein spezielles Verzeichnis geschoben werden.

Bei SugarSync definiert man über den eigenen Dateimanager, welche Verzeichnisse vom lokalen Laufwerk auf den Online Speicher synchronisiert werden sollen. Ordnet man seinem Account mehrere Rechner (z.B. PC und Laptop) zu, so kann man dann für jeden Rechner definieren, welche Verzeichnisse aus dem Online Speicher auf dem lokalen Rechner synchronisiert werden sollen.

Auch hierbei kann wieder definiert werden, wo das Verzeichnis auf dem lokalen Rechner abgelegt werden soll. Auf diese Weise kann man also seine persönliche Verzeichnisstruktur beibehalten. Ein zusätzliches Verzeichnis für zu synchronisierende Dateien wird nicht benötigt.

Trotzdem gibt es auch noch den sogenannten „Magischen Aktenkoffer“. Dieses Verzeichnis wird von SugarSync automatisch angelegt. Alle Dateien, die man in diesem Verzeichnis ablegt werden automatisch an alle Rechner, die im eigenen Account registriert sind, verteilt.

Einen kleinen „Mangel“ habe ich aber auch hierbei entdeckt. Verbindet man einen Rechner mit einem Online-Verzeichnis, so kann man nicht einzelne Unterverzeichnisse auswählen, die man auf diesem Rechner evtl. nur sehen möchte. Benötigt man nur einen Unterordner, so sollte man diesen auf dem Ursprungsrechner als eigenen zu synchronisierenden Ordner definieren.

Möchte man bestimmte Dateien nicht auf diversen Rechnern für eine Synchronisierung zur Verfügung stellen, kann man diese in das sogenannte Webarchiv importieren. Dieses Webarchiv ist dann quasi als Sicherungsverzeichnis gedacht.

Eine nette Funktion finde ich auch die Möglichkeit, Mail-Anhänge automatisiert im Online Speicher abzuspeichern. Hierzu erhält man von SugarSync eine Mailadresse an die man Mails mit Anhang weiterleiten kann. Entsprechende Mails werden dann auf Anhänge untersucht und diese in einem extra Verzeichnis abgespeichert. Auf diese Weise kann man sich natürlich auch Dateien von Dritten zusenden lassen.

Interessant dürfte auch die Versionierung von synchronisierten Dateien sein. Auf dem Online Speicher werden immer die letzten 5 Versionen einer Datei gespeichert. Hat man also einmal zu schnell gespeichert, kommt man über die Weboberfläche oder den SugarSync Dateimanager nochmals an den letzten Stand der Datei.

Dateien lassen sich auch von jedem beliebigen Rechner aus bearbeiten, ohne dass die Datei auf dem Rechner synchronisiert werden muss. Hierfür gibt es die Funktion „Websync“. Öffnet man damit eine Datei im Browser, dann wird zunächst ein Java Applet geladen, welches die Synchronisation mit dem Online Speicher realisiert. Ändert man dann z.B. ein Worddokument und speichert dieses wieder ab, so wird es über dieses Java Applet wieder direkt auf dem Online Speicher gesichert.

Es gibt noch einige andere Funktionen, die ich hier im Detail gar nicht alle auflisten oder beschreiben kann. Man sollte den Dienst einfach mal selbst ausprobieren und ihn kennen lernen.

Ach ja, Dateien und Verzeichnisse können natürlich auch „geteilt“ werden. Ähnliche wie bei anderen Diensten sendet man denjenigen, die auf das Verzeichnis zugreifen sollen, eine Einladungsmail mit dem entsprechenden Link.

Fotos lassen sich mit einen Klick direkt über die Weboberfläche auf Facebook veröffentlichen.

Mobiler Zugriff auf SugarSync

Über die mobilen Clients, mit denen man auf SugarSync und damit auf seine Online Dateien zugreifen kann, könnte ich wahrscheinlich einen eigenen Artikel schreiben (bei Interesse mach ich das auch gerne).

Jeder Client scheint zwar einen unterschiedlichen Funktionsumfang zu haben, aber im Prinzip kann man auf SugarSync mit einem iPhone/iPad, Android Handy, BlackBerry, Windows Mobile Handy oder auch Symbian Handys zugreifen. Kann man kein Programm installieren, dann kann man auch über eine mobile Seite auf SugarSync zugreifen.

Getestet habe ich den Dienst mit meinem Android Handy und mit meinem iPhone. Bei Android wurde ich direkt nach der Installation gefragt, ob ich die Fotos auf dem Handy in den Online Speicher hoch laden möchte.

Diese Fotos landen dann in einem eigenen Ordner, der sich auf den Rechnern im Bereich „Eigene Bilder“ wieder findet. Auf der Webseite gibt es einen eigenen Reiter, um an die Fotos zu gelangen.

Mit den mobilen Clients kann ich auf alle Dateien, die sich im Online Speicher befinden zugreifen. Einzelne Dateien können auch lokal auf das Handy geladen werden. Umgekehrt können natürlich auch Dateien hoch geladen werden.

Interessant ist auch die Streaming Möglichkeit. Lege ich Musikdateien im Online Speicher ab, dann kann ich diese auf meinem Handy direkt abspielen, ohne dass sie zunächst auf das Handy herunter geladen werden müssen.

Fazit

Ich könnte mir vorstellen, dass SugarSync mit seinen vielen Möglichkeiten und dem relativ großen und kostenfreiem Speicher von 5GB, zu meinem Lieblings Online Speicher wird. Meiner Meinung nach bietet SugarSync deutlich mehr Möglichkeiten als vergleichbare Dienste. Es spricht aber auch nichts dagegen, mehrere Dienste parallel zu nutzen. Speicher kann man ja fast nie genug haben.

Ein Punkt möchte ich vielleicht noch erwähnen, der manchmal von Interesse ist und der mir eigentlich auch sehr gut gefallen würde. Mit SugarSync kann man nur Verzeichnisse synchronisieren, die lokal auf dem Rechner liegen. Auf eingebundene Netzlaufwerke hat man über den SugarSync Dateimanager leider keinen Zugriff.

Wer den Dienst jetzt gerne einmal ausprobieren möchte, sollte am besten meinen Empfehlungslink für SugarSync nutzen. In diesem Fall bekommt man direkt nochmals 250 MB zusätzlichen Speicher geschenkt. Und bis 31. März sogar 500 MB (ich natürlich auch 😉 ). Weiteren Speicher kann man bekommen, wenn man die Aktionen „Erste Schritte“ durchführt. Damit kommt man dann mindestens auf 5,75GB Speicher.

Würde mich freuen, wenn ihr den Link nutzt und vielleicht berichtet, wie euch der Dienst gefällt. Ein kleines Video habe ich dann auch noch für euch:

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