Unser Photovoltaikertrag im März 2022

Nach den letzten etwas düsteren Monaten für unsere PV-Anlage hat der März uns mit seinem genialen Sonnenschein-Wetter mehr als entschädigt. Damit haben wir es im ersten Quartal tatsächlich geschafft etwas mehr Solarstrom zu erzeugen, als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Im nachfolgenden Bericht habe ich auch eine weitere Optimierungsmaßnahme für unseren Stromverbrauch und die Erhöhung der Autarkie aufgenommen. Im Wohnzimmer haben wir einen kleinen Kühlschrank für die Getränke. Hier teste ich gerade, wie sich der Kühlschrank verhält, wenn ich ihn nur tagsüber mit Strom versorge. Neben einer Stromersparnis sollte dies auch die Autarkie ein klein wenig erhöhen.

Unsere PV-Anlage im Überblick

Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 19 Module mit 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt.

Prognosewerte für März

In der ersten Jahreshälfte liegt die Prognose im Sunny-Portal immer etwas über den Werten aus der PVGIS-Simulation. Im März sollten laut Sunny-Portal etwa 710kWh Strom erzeugt werden. Die PVGIS-Auswertung versprach einen Wert von 590kWh. Der Wert aus dem Sunny-Portal lag damit deutlich näher am tatsächlichen Ertrag. Im letzten Jahr hatten wir im März eine Erzeugung von 653kWh. Also einen Wert, der genau zwischen den beiden Vorhersagen liegt.

Ertragswerte der PV-Anlage im März 2022

Der März war aus Sicht der PV-Anlage ein wirklich genialer Monat. Viel Sonnenschein und die Temperaturen lagen auch in einem niedrigeren Bereich, den die Solarmodule lieber mögen. Im Gegensatz zu den bisherigen Monaten gab es nur 5 Tage, die unterhalb einer Erzeugung von 20kWh Strom lagen. Wir hatten sogar 11 Tage mit etwa 30kWh Stromertrag und darüber.

Der Gesamtertrag lag im März bei 786kWh und damit wurde sogar der hohe Prognosewert im Sunny-Portal um ca. 8% überschritten. Trotz des relativ hohen Verbrauchs im März konnte eine Autarkie von 62% und eine Eigenverbrauch von 50% erreicht werden.

PV-Bilanz im März

Wie immer gibt es wieder einen Blick auf den besten und den schlechtesten Tag im Monat. Der Spitzenwert wurde am 26. März mit einer Stromerzeugung von 34kWh erreicht. Das ist immerhin etwa ein Drittel der Erzeugung, die wir im gesamten Januar hatten. In der Grafik ist auch sehr schön zu sehen, wie sich der Zeitraum, in dem wir die Sonnenenergie über den Tag nutzen können, immer weiter verlängert. Mittlerweile kann der Grundverbrauch in etwa von 7:30 Uhr bis 18:30 Uhr durch Sonnenenergie gedeckt werden. Selbst am schlechtesten Tag kann der Zeitraum von etwa 8:30 Uhr bis fast 17:00 Uhr abgedeckt werden.

Vom 24. bis 26.03. waren wir unterwegs, so dass tagsüber keine größeren Verbraucher gelaufen sind. Die Verbrauchsspitzen am 26.03. kommen einmal vom Ladegerät für den eUp! und der Waschmaschine bzw. dem Trockner, die ausnahmsweise abends manuell angesteuert wurden. Da wir mit dem Kia eNiro unterwegs waren, hätte der eUp! wahrscheinlich tagsüber schon laden können. Hier kam aber wieder das Problem des Einschlafens zum Tragen. Bereits am 24.03. wurden um die 10 Ladevorgänge durchgeführt. Nach dem 10. Ladevorgang denkt der eUp!, dass es irgendein Problem gibt und führt keine weiteren Ladevorgänge mehr durch. Erst durch Einschalten des Autos erfolgt quasi ein Reset. Das hatte ich dann nach unserer Rückkehr gleich gemacht und daher begann die Ladung dann um 16:00 Uhr.

PV Tagesbilanz vom 26.03. mit dem besten Tageswert im März

Nicht immer kann man die Großverbraucher an den Tagen starten, an denen man schönstes Wetter hat. So mussten auch am 15. März die Waschmaschine, der Trockner und die Spülmaschine laufen. Dies war ausgerechnet der Tag mit der geringsten Erzeugung von 7,2 kWh im März.

Tagesbilanz mit dem geringsten Ertrag am 15.03.

Am 14. März hatten wir einen Tagesertrag, der zwar auch keinen Spitzenwert darstelle aber etwa doppelt so hoch war, wie am Folgetag. Da an beiden Tagen gewaschen wurde und am 14. März sogar noch der Kia über die Wallbox geladen wurde, kann man sehr schön sehen, wie sich die automatisierte Steuerung an beiden Tagen ausgewirkt hat. Trotz einer miserablen Verteilung der Erzeugungsspitzen am 14.03. wurden die Großverbraucher in Verbindung mit der Wallbox sehr gut gesteuert. Wobei der Start des Trockners natürlich ein wenig zufällig ist, da er immer manuell nach dem Waschgang gestartet wird und damit nicht automatisiert gesteuert wird.

Verbrauchsbilanz am 14. März
Verbrauchsbilanz am 15. März

Am 4. März sind quasi alle Großverbraucher zum Einsatz gekommen, die sich in unserem Haushalt befinden. Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine sowie die Beladung beider Elektroautos konnte nahezu ausschließlich mit Sonnenenergie erfolgen. Lediglich die Zubereitung des Abendessen kann noch nicht mit Strom aus der Sonne umgesetzt werden. Das sollte sich aber in den nächsten Wochen auch möglich sein.

Verbrauchsübersicht vom 04. März

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch am 11. März. In der Zeit hatte ich unseren Kia auch an der Wallbox, da er etwas häufiger im Einsatz war und damit das Laden beim Arbeitgeber nicht ganz ausreichte. Lediglich der Trockner wurde an dem Tag zu einer etwas ungünstigen Zeit gestartet, da er ja von Hand in Betrieb genommen wird. Die Mindestlaufzeiten von Wallbox und Ladestation haben dann dazu geführt, dass es eine kleine Verbrauchsspitze gab, die man eigentlich vermeiden konnte.

Verbrauchsübersicht vom 11. März 2022

Verbrauch für die E-Autos

Wie bereits oben erwähnt, waren wir im März mit beiden E-Autos etwas häufiger unterwegs, so dass auch der Kia eNiro nahezu die ganze Zeit an der Wallbox angeschlossen war. Sowohl die Wallbox als auch das Ladegerät für den eUP! waren jeweils so eingestellt, dass die E-Autos möglichst mit 100% Sonnenenergie geladen werden.

E-Auto Ladevorgänge im März

Wie man in der weiter unten dargestellten Übersicht erkennen kann, wurden beide Elektroautos tatsächlich mit über 90% Sonnenstrom beladen. Hier hat das ausgezeichnete Wetter im März natürlich massiv geholfen.

Autarkie und Selbstverbrauch im März

Übersicht

Autarkie und Selbstverbrauch können sich im März durchaus sehen lassen. Trotz höherem Verbrauch, der in erster Linie durch das Aufladen der E-Autos bedingt war, konnte 62% des Strombedarfs mit Sonnenenergie abgedeckt werden. Da ein Großteil des höheren Verbrauchs in den Zeitraum mit schönem Wetter gelegt werden konnte, war auch der Eigenverbrauch mit 50% relativ hoch. Normalerweise fällt die Eigenverbrauchsquote mit höheren Erträgen und die Autarkie steigt etwas an. Im März hatten wir also noch eine recht gute Mischung der beiden Werte.

PV-Bilanz im März 2022

Optimierungsmaßnahmen

Auch diesen Monat darf natürlich die Sicht auf diverse Optimierungsmaßnahmen nicht fehlen. Hierzu gehört u.a., die Spülmaschine möglichst nur tagsüber laufen zu lassen, so dass sie automatisiert zu besten Zeit startet. Bis auf einzelne Ausnahmen klappt das auch sehr gut.

Verbrauchsbilanz Spülmaschine März 2021
Verbrauchsbilanz Spülmaschine März 2022

Auch wenn die Vergleichsmonate nicht 100% vergleichbar sind, da wir in diesem Jahr bis zum 02. März in Urlaub waren und auch vom Ende des Monats zwei Tage unterwegs waren, zeigt sich ein deutlicher Verbrauchsunterschied. Interessanter ist aber auch die deutliche Erhöhung der Autarkie. Im März konnte die Spülmaschine fast mit 90% Sonnenenergie betrieben werden, was natürlich auch die Stromkosten pro Spülgang deutlich reduziert.

Optimierung der SpülmaschineVerbrauchAutarkiePV-StromNetz-Strom
März 202131,9kWh57%18,2kWh23,7 kWh
März 202221,7kWh86%18,7kWh3,0kWh
Optimierung der Spülmaschinennutzung

Eine weitere Optimierung betrifft das Arbeitszimmer und die Nutzung der entsprechenden Geräte, die ich in meinem Bericht im Januar und Februar bereits dargestellt habe. Auch hier zeigt sich, dass der Stromverbrauch insgesamt gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Bei der Autarkie ändert sich aktuell noch nicht so viel, was aber auch daran liegt, dass die Steckdosenleisten nicht nach dem PV-Ertrag gesteuert werden können, sondern natürlich dann der Strom benötigt wird, wenn ich im HomeOffice arbeite bzw. die angeschlossenen Geräte dauerhaft in Betrieb sind.

Verbrauchsoptimierung ArbeitszimmerVerbrauchAutarkiePV-StromNetz-Strom
Steckdosenleiste 1
März 202119,4kWh46%8,9kWh10,5kWh
März 202218,8kWh43%8,1kWh 10,7kWh
Steckdosenleiste 2
März 202145,5kWh54%24,6kWh20,9kWh
März 202230,8kWh59%18,2kWh12,6kWh
Gesamt März 202164,9kWh52%33,5kWh31,4kWh
Gesamt März 202249,6kWh53%26,3kWh23,3kWh
Verbrauchsoptimierung im Arbeitszimmer

Erstmals kann ich in diesem Monat über eine weitere Optimierung berichten, die ich seit ein paar Wochen teste. Im Wohnzimmer haben wir eine kleine Bar eingerichtet, zu der auch ein Kühlschrank für Getränke gehört. Nun teste ich seit einiger Zeit, über welchen Zeitraum ich den Kühlschrank nachts ausschalten kann. Hierbei muß ich natürlich aufpassen, dass durch das Kühlen am Morgen nicht so viel Energie benötigt wird, dass der eingesparte Verbrauch in der Nacht wieder voll aufgefressen wird. Aktuell wird der Kühlschrank um 20:30 Uhr abgeschaltet und um 08:30 Uhr wieder eingeschaltet.

Optimierung der KühlschrankVerbrauchAutarkiePV-StromNetz-Strom
März 202111,0kWh42%4,6kWh6,4 kWh
März 20228,4kWh77%6,5kWh1,9kWh
Optimierung der Kühlschranklaufzeit

Wie man aus der Übersicht erkennt, scheint die Ausschaltung in der Nacht durchaus bis zu 30% Energie zu sparen. Darüber hinaus erhöht sich natürlich die Autarkie, da der Kühlschrank quasi nur noch zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang läuft. Ich hatte meiner Frau bisher noch nicht von meinem Experiment berichtet, um gleichzeitig zu testen, ob es Beschwerden bzgl. der Funktion des Kühlschranks gibt ;-). Aktuell gibt es wohl nur bei dem Gefrierfach entsprechende Auswirkungen. Eventuell vereist dieses etwas schneller als üblich. Hier würde ich aber demnächst mal versuchen, ob man das Problem durch zusätzliche Eisschalen in den Griff bekommt. Platz genug ist jedenfalls noch vorhanden.

Zusammenfassung / Statistik

Wie gewohnt, gibt es nun wieder die Zusammenfassung der Werte in einer Übersicht für den Monat März und die kumulierten Jahreswerte sowie dem Vergleich zum Vorjahr. Durch den tollen März konnte die PV-Erzeugung im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht um etwa 5% gesteigert werden. Das hat auch der Autarkie etwas geholfen. Das Gesamtziel ist es ja, möglichst wenig Strom aus dem Netz zu beziehen. Also weniger zu verbrauchen sowie den Verbrauch in die Sonnenstunden zu legen. Das scheint bisher ganz gut zu funktionieren. Im letzten Jahr hatten wir bis März einen Netzbezug von 1.380kWh. In diesem Jahr liegen wir bisher bei 1.006kWh Netzbezug und damit 27% weniger Strom vom Netzbetreiber. Bei den aktuellen Strompreisen würde dies einer Ersparnis von etwa 130€ bedeuten. Auch diese Werte sollte ich vielleicht noch in meine Übersicht einbauen.

PV-Bilanz 2022März 2022Jahr 2022März 2021Jahr 2021Abw. MonatAbw. Jahr
Gesamtverbrauch636kWh1.643kWh578kWh2.029kWh+ 58kWh-386kWh
PV-Erzeugung787kWh1.186kWh653kWh1.131kWh+ 134kWh+55kWh
Selbstverbrauch394kWh637kWh282kWh650kWh+112kWh-13kWh
Autarkie62%39%49%32% + 13%-Punkte+ 7%-Punkte
Selbstverbrauch-Anteil50%54%43%57%+ 7%- Punkte– 3%- Punkte
Wallbox103kWh103kWh13kWh426kWh+ 90kWh-323kWh
Autarkie Wallbox94%94%98%31%– 4% – Punkte+ 63% – Punkte
ICCB-Ladegerät86kWh187kWh53kWh124kWh+33kWh+63kWh
Autarkie ICCB96%74%92%83%+ 4% -Punkte– 9% – Punkte
Statistik meiner PV-Anlage (Werte für März 2022 und Vergleich 2021)

Der Verbrauch im März war insgesamt zum Vorjahr etwas höher, was in erster Linie an den E-Autos liegt. Der Hausverbrauch lag dafür etwa 10% niedriger. Vielleicht nehme ich diesen Wert demnächst noch zusätzlich in die Darstellung auf. Denn an diesem Wert sind ja u.a. die Optimierungsmaßnahmen erkennbar.

Der Verbrauch im ersten Quartal ist dafür deutlich gesunken, was allerdings auch in erster Linie mit den E-Autos zu tun hat. Erst ab April des letzten Jahres nutze ich auch die Möglichkeit, den Kia bei meinem Arbeitgeber aufzuladen. Schaut man sich auch hier nochmal den eigentlichen Hausverbrauch an, so lag dieser im ersten Quartal 2021 bei 1.479kWh. In diesem Jahr hatten wir bis März einen Verbrauch von 1.353kWh. Damit haben wir 126kWh oder fast 9% weniger verbraucht. Mal sehen, ob sich das in den nächsten Monaten fortsetzt und die Optimierungsmaßnahmen

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