Viele facebook Mitglieder werden das Spiel Farmville sehr gut kennen. Diese und ähnliche Spiele erfreuen sich gerade großer Beliebtheit bei den Nutzern von facebook.
Es ist wohl durchaus ein nettes Spiel und kostenlos ist es grundsätzlich auch. Man bewirtschaftet eine Farm und versucht immer mehr Land zu bewirtschaften und ein paar Häuser zu bauen.
Doch nun schalten sich die Datenschützer – zum Teil mit Recht – ein und warnen vor diesen Spielen.
Tatsache ist, dass man bei den Spielen oder anderen Applikationen bei facebook häufig seine Daten frei geben muss. So gelangen die Hersteller also zum Beispiel an die Mailadresse oder an die Liste mit den Freunden. Warum diese Spiele auch Zugriff auf die Fotos benötigen, weiß wahrscheinlich auch niemand.
Was genau diese Hersteller damit anstellen, ist zwar grundsätzlich in so etwas wie AGB beschrieben. Diese liest man sich aber in der Regel gar nicht im Detail durch. Man möchte doch nur einfach das kostenlose Spiel spielen.
Man sollte dabei aber immer im Auge haben, dass es nun einmal kaum Zeitgenossen gibt, die solche Spiele und Applikationen nur aus der Freude am Programmieren entwickeln, sondern damit auch ein wenig Geld verdienen wollen.
Genauso sieht es by Zynga, dem Hersteller von Farmville und weiteren spielen, aus. Die Daten der Spieler werden in der Regel gesammelt, um die Werbeschaltung zu optimieren. Angeblich werden sogar ganze Nutzerprofile erstellt, die aus verschiedenen Quellen zusammen gesucht werden.
Einige Partnerunternehmen scheinen auch nicht davor zurück zu schrecken, über das Spiel z.B. Klingeltonabos oder ähnliches zu verkaufen.
Denn ganz umsonst sind diese Spiele in der Regel doch nicht. Wie viele dieser Online Spiele gibt es auch immer ein Angebot, bestimmte Dinge, Punkte oder ähnliches zu erwerben. Diese werden meist für sehr geringe Beträge angeboten. Diese Käufe helfen dem Spieler aber dann, schneller im Spiel weiter zu kommen.
Bei Farmville muss es nun einige Firmen geben, die beim Kauf von Software oder Klingeltönen, Farmville Geld angeboten haben. In den USA gibt es auch die erste Sammelklage gegen diese Abopraktiken.
Andere Spieler berichten davon, dass ihr PayPal Konto belastet wurde, obwohl sie nichts gekauft haben. Wie das genau funktioniert, ist mir nicht ganz klar. Denn ich muss mich ja eigentlich bei PayPal anmelden, damit ich eine entsprechende Transaktion bestätige. Oder gibt es etwas so etwas wie „Lastschrifteinzug“ bei PayPal? Das wäre mir bisher entgangen.
Diese Berichte zeigen mal wieder, wie wichtig es ist, im Netz kritisch mit allen Angeboten umzugehen. Nicht alles was kostenlos angeboten wird ist auch wirklich kostenlos. In der Regel bezahlt man immer mit der Öffnung seiner Daten.
Haben die Spieler eigentlich mal darüber nachgedacht, das ihre ganzen Aktionen in den Spielen verfolgt werden? Michh persönlich nerven zwar diese regelmäßigen Statusmeldungen nur noch. Aber ich könnte mir vorstellen, dass viele gar nicht wissen, was bei allen Spielen und sonstigen Applikationen in der facebook Community an Infos verteilt werden.
[via sueddeutsche.de] [ad]
Man darf bei der ganzen Datenschutz-Diskussion (die ja auch im Bezug auf Google und z.B. sein Streetview immer wieder hochkocht) nicht vergessen, dass sich die meisten Leute darüber aufregen, dass Daten benutzt werden die sie freiwillig rausgeben.
Da fehlt eindeutig das Pflichtbewusstsein.
Als Unternehmen fände ich es überhaupt nicht moralisch verwerflich Daten zu sammeln die die Leute mir freiwillig geben. Niemand wird gezwungen bei Facebook eine Email adresse zu benutzen die auch seine engesten Vertrauten erhalten und sollte sich dementsprechend auch nicht aufregen wenn auf die dann Spam verschickt wird. Und sind wir mal ehrlich: mindestens 60% aller Facebook nutzer haben bei ihren Privacy-functions so ziemlich alle daten auf „Freunde meiner Freunde“ oder sogar „alle“. Aber wehe etwas passiert! Dann ist es natrülcih das böse facebook gewesen, dass die Datne herausgab ohne die Erlaubnis zu haben!
Genauso lachhaft finde ich es wenn die Leute diese ganzen Quizes machen ala „Was bedeutet dein Geburtstag“ und sich dann wundern wenn ihr Ebay account gehackt wird weil das Passwort ihr Geburstag war.
Es ist zumeist nicht (wie leider in vielen Medien immer wieder propagiert wird) die fehlende Moral der Unternehmen, sondern eher das vollkommen fehlende Verantwortungsbewusstsein der meisten Menschen.
Aber zu diesem Thema könnte man meiner Meinung nach Bücher füllen;-)
Da muss ich dir Recht geben. Ursache des ganzen „Übels“ ist in der Tat häufig der Anwender selbst. Immer noch denken viel zu wenige Internetnutzer darüber nach, was sie im Internet alles für Informationen Preis geben und was mit diesen Informationen angestellt werden kann. Trotzdem könnten die Unternehmen deutlicher machen, wofür manche Daten verwendet werden und nicht alles im „klein Gedruckten“ verstecken.