Apple informiert über das neue Abo-Bezahlmodell

Schon seit ein paar Wochen regen sich viele Verlage über das angekündigte Abo-Bezahlmodell von Apple auf. Mit dem neuen Bezahlmodell, dessen Regularien Apple gerade vorgestellt hat, möchte Steve Jobs nämlich intensiv mit verdienen.

Scheinbar hat es ihn gestört, dass in letzter Zeit immer mehr Apps verfügbar sind, die das Lesen von Zeitschriften zum Beispiel auf dem iPad ermöglichen, ohne dass Apple daran mit verdient. Einige dieser Dienste habe ich hier auch schon vorgestellt und habe auch noch weitere Angebote gehofft.

Mit den neuen Regelungen könnte Apple aber eine weitere Verbreitung von Magazin-Apps verhindern oder erschweren. Apple verlangt nämlich von jedem Angebot 30%, wie es auch beim Verkauf der Apps bisher üblich war.

Damit wird allerdings die Marge der Verlage deutlich gedrückt, so dass fraglich ist, ob ein solches Angebot für diese noch lukrativ genug ist. Die Folge wären wahrscheinlich deutlich höhere Preise als bei den Printversionen. Besonders ärgerlich für die Verlage, die bereits diverse Angebote veröffentlicht haben und nun natürlich mit ihrer bisherigen Kalkulation nicht klar kommen.

Wie bei In-App-Verkäufen bisher üblich, sollen zukünftig jegliche Art von Abos verwaltet und abgerechnet werden. Also z.B. auch Spiele- oder Musikabos.  Man kann dann diverse Zeiträume für die Abolaufzeit definieren. Apple sorgt dann dafür, dass die Gebühren regelmäßig eingezogen werden.

Apple iPad (Quelle: Pressematerial von Apple - alle Rechte liegen bei Apple)

Einen kleinen Kompromiss ist Apple bei dem neuen Abo-Modell eingegangen. So können die Nutzer definieren, ob ihre Daten an die Verlage weiter gegeben werden. Auch dies ist immer wieder ein Streitpunkt mit den Verlagen gewesen. Hat man als Leser bisher ein Abo für ein Magazin abgeschlossen, dann wurde der Vertrag direkt mit dem Verlag abgeschlossen und dieser war dann natürlich auch „Herr“ über die Kundendaten.

Nun aber liegen die Kundendaten in erster Linie bei Apple und die Kunden können entscheiden, ob diese an die Verlage weiter gegeben werden. Selbst bei einem weiteren Kompromiss – jedenfalls aus Sicht von Apple – kommt Apple an die Kundendaten. Die Verlage haben nämlich die Möglichkeit, bestehende Kundendaten an Apple zu melden. Für diese Kunden fallen dann nicht die 30% an.

Damit aber nun nicht alle Kunden ein Abo direkt bei dem Verlag – außerhalb des Store – abschließen, dürfen die Abos im Apple Store nicht teurer sein, als Abos, die außerhalb des Stores angeboten werden.

Wie man es auch dreht, die Verlage stehen insgesamt ziemlich dumm dar und müssen sich nun fragen, ob ihre bisherigen Investitionen wirklich gut angelegt waren. Ob Apple sich mit einem solchen Modell auf Dauer wirklich einen Gefallen tut, kann ich nicht glauben.

Dafür wird der Wettbewerb in naher Zukunft im stärker werden. Fast täglich gibt es Ankündigungen von neuen Tablet Geräten, die häufig auf Android basieren. Auch Adobe hat beim Thema „Content“ noch einige Pfeile im Köcher. Es sollte also nicht verwundern, wenn sich die Verlage verstärkt auch nach anderen Vermarktungsmöglichkeiten umsehen.

Man darf gespannt sein, wie sich die Verlage gegen die strengen Regularien von Apple wehren wollen und ob sie wirklich den Mut aufbringen, gegen den Platzhirsch auf diesem Markt anzutreten. Eigentlich bleibt ihnen nur die Möglichkeit, Abo-Modelle außerhalb des App-Store durch Zusatzleistungen, die den Regularien nicht widersprechen, interessanter zu machen. Sonst werden Abos zukünftig wohl aus Gründen der Bequemlichkeit eher über den App-Store abgewickelt werden.

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