Nachdem das Wetter im August ja nicht so toll war, hatte ich gehofft, dass der September nochmal ein wenig aufholen kann. Dies ist aber nur teilweise geglückt. In der ersten Septemberhäfte hatten wir tatsächlich noch tolles Wetter mit entsprechend guten Erträgen. Leider ist ein Großteil davon eingespeist worden, da wir genau zu dieser Zeit in Urlaub waren ;-). In der zweiten Hälfte des Monats hat das Wetter auch wieder nachgelassen und so haben wir einen eher durchschnittlichen Gesamtertrag gehabt.
Unsere PV-Anlage im Überblick
Die Gesamtleistung beträgt 9,86 kWp. Wegen einiger Verschattungsprobleme haben wir auf der Ost-Seite 10 Module mit 3,4 kWp und auf der West-Seite 6,46 kWp installiert. Die Anlage wurde im Oktober 2020 installiert. Die Jahresleistung wurde mit etwa 7.450 kWh angesetzt. Den Prognosewerte werden wir wohl auf jeden Fall übertreffen. Ob wir allerdings die 8.000 kWh überschreiten können, hängt wahrscheinlich von einem goldenen Oktober ab.
Prognosewerte für September
Für September lag die Prognose im Sunny-Portal bei 698 kWh und bei PVGIS wurden 674 kWh ermittelt. Die Ist-Werte lagen sogar noch knapp 5% über diesen Werten.
Nachdem die letzten Monate die Werte von PVGIS meist etwas höher lagen, als im Sunny-Portal kehrt sich dieser Trend nun wieder um. Wie bereits in den letzten Berichten erwähnt, sind die Werte auf Jahressicht nahezu identisch. Am Ende des ersten vollen Jahres werde ich mal ein wenig mit ein paar Einstellungsparametern spielen und schauen, ob die Prognosewerte und deren Verteilung noch etwas genauer werden.
Ertragswerte der PV-Anlage im September 2021
In der Grafik ist sehr schön zu sehen, wie ausgerechnet in der Zeit unseres Urlaubs der Ertrag besonders gut ist und der Verbrauch auf ein Minimum gesunken ist. Das erhöht zwar die Autarkiequote in dem Monat aber dafür ist der Anteil des selbst genutzten Stroms relativ gering.
Werte von über 30kWh pro Tag wurden im September nur an 8 Tagen erreicht. Alle Tage lagen dann auch in der ersten Monatshälfte. Dafür gab es aber auch keine so richtig schlechten Tage. Die geringste Stromerzeugung hatten wir am 15. September mit 10,6 kWh. An den übrigen Tagen wurden oft mindestens 15 kWh erzeugt.
In den beiden nachfolgenden Grafiken ist der jeweils beste und schlechteste Tag dargestellt. In der Grafik für den 3. September ist gut die nahezu optimale Ertragskurve zu sehen. An diesem Tag konnte auch die Grundlast in unserem Urlaub von ca. 8:00 bis 20:00 Uhr gedeckt werden.
Auf der linken Seite sieht man aber auch ein wenig die „Probleme“ unserer Anlage. Auf der Ostseite haben wir ja nur 10 Module, da es hier einige Bäume gibt, die bei niedrigem Sonnenstand für eine entsprechende Verschattun sorgen. Ein Grund, warum wir auf der Ostseite die Module nur in 2 Reihen ganz oben auf dem Dach installiert haben. In der Grafik ist zu sehen, wie der Ertrag ab 9:00 Uhr relativ schnell ansteigt. Da dürfte die Sonne dann nicht mehr von den Bäumen verdeckt sein. Ab etwa 11:30/12:00 Uhr ist dann ein etwas leichterer Anstieg zu sehen. Das müssten dann wahrscheinlich der Zeitpunkt sein, in dem die Sonne so hoch steht, dass auch die Module auf der Westseite immer mehr direkt bestrahlt werden.
Auch am schlechtesten Tag im Septemeber hat der Ertrag noch fast ausgereicht, den Verbrauch in der Zeit von etwa 09:00 bis 18:00 Uhr nahezu ausschließlich mit Sonnenenergie zu bewältigen. Die Spitzen zwischen 12:00 und etwa 14:00 Uhr kommen von der Waschmaschine und dem Trockner. Hier hat tatsächlich die automatische Steuerung so gut funktioniert, dass die Maschinen genau in der Zeit des besten Ertrags gelaufen sind.
In der nachfolgenden Grafik sieht man die Verbraucherbilanz am schlechtesten Tag im September. Die rosa farbende Spitze ist die Waschmaschine und die rote Spitze der Trockner. Während die Waschmaschine automatisiert über das Sunny-Portal gesteuert wird, läuft der Trockner immer manuell direkt nach der Waschmaschine. Schaut man sich die Grafik an, sieht es fast so aus, dass das Sunny-Portal dieses Verhalten bereits gelernt hat. Sonst wäre die Waschmaschine evtl. erst etwas später gestartet worden. Auf diese Weise konnten sowohl die Waschmaschine als auch der Trockner an diesem schlechten Tag bei 63% bzw. 67% Sonnenenergie genutzt werden.
Verbrauch für die E-Autos
Auch in der Bilanz der E-Auto Beladungen erkennt man die Urlaubszeit. Der dunkegrüne Balken ist die Wallbox, die eigentlich nur für den Kia e-Niro genutzt wird. Da ich diesen auch bei meinem Arbeitgeber laden kann, ist die Nutzung aktuell eher gering.
Im September wurde der Kia tatsächlich überhaupt nicht zu Hause geladen. Der Balken bzw. der Verbrauch am 19. September kommt von einer Beladung des e-Ups. Da wir mit dem Kia unterwegs waren und der e-Up einen sehr niedrigen Akkustand hatte, habe ich ihn Ausnahmsweise mal an die Wallbox angeschlossen. Auf Grund des relativ guten Wetters hatte ich gehofft, dass er auch ordentlich Strom bekommt.
Leider hatte ich nicht daran gedacht, dass der e-Up beim Überschußladen ein kleines Problem hat. Wird der Ladevorgang 10mal hintereinander unterbrochen, dann denkt der Wagen, dass evtl. irgend etwas nicht in Ordnung ist und verweigert die weitere Beladung. Diese Anzahl wurde dann leider wohl durch ständige Wolken erreicht, in denen die Wallbox kurzzeitig den Ladestrom abgeschaltet hat.
In der nachfolgenden Grafik erkennt man, trotz ausreichend Sonnenenergie keine Beladung mehr nach 13:00 Uhr statt gefunden hat. Hier waren bereits die 10 Durchgänge erreicht und der e-Up hat sich geweigert, weiter Strom anzunehmen. Beim ID3 von VW wurde das Problem wohl bereits softwareseitig gelöst und der entsprechende Zähler erhöht. Beim e-Up gibt es meines Wissens leider kein Update dafür. Dies führte dann dazu, dass wir den e-Up nach unserer Rückkehr am Abend noch ein wenig mit dem „Ladeknochen“ aufladen mussten. Beim Starten des Fahrzeugs wird auch der Zähler wieder zurück gesetzt. Glücklicherweise gab es an dem Tag auch am Abend noch ein wenig Sonnenschein, so dass mit 48% Autarkie geladen werden konnte.
Autarkie und Selbstverbrauch im September
Die Werte für die Autarkie und den Anteil des selbst verbrauchten Stroms kann man wieder aus der nachfolgenden Grafik ablesen. Wie bereits oben erwähnt sorgte der Urlaub für eine etwas höhere Autarkie und einen geringen Eigenverbrauch.
Zusammenfassung / Statistik
Nachfolgend gibt es wieder die Zusammenfassung in der Übersicht für den Monat September und die kumulierten Jahreswerte.
PV-Bilanz 2021 | September | Jahr |
Gesamtverbrauch | 437 kWh | 5.431 kWh |
PV-Erzeugung | 733 kWh | 6.905 kWh |
Selbstverbrauch | 233 kWh | 2.722 kWh |
Autarkie | 53% | 50% |
Selbstverbrauch-Anteil | 32% | 39% |
Wallbox | 4 kWh | 807 kWh |
Autarkie Wallbox | 91% | 45% |
ICCB-Ladegerät | 62 kWh | 615 kWh |
Autarkie ICCB | 90% | 90% |