Aktuell diskutiert die Koalition wieder heftig über die Manager Bonuszahlungen. Ausgelöst durch die Auszahlung von hohen Bonuszahlungen einiger Banken an ihre Manager werden wieder Stimmen laut, Bonuszahlungen zu begrenzen. Auch wenn die aktuellen Auszahlungen aus meiner Sicht moralisch nicht vertretbar sind, sollte man sich meiner Meinung nach auch mal auf die Fakten besinnen. In der Regel gibt es für Bonuszahlungen oder Tantiemen entsprechende Zielvereinbarungen mit denen die Bonuszahlungen ermittelt werden. Es ist also davon auszugehen, dass die bisher gezahlten Boni auf Grund vertraglicher Regelungen ausgezahlt werden müssen.
Natürlich ist die Frage, ob man solche Zahlungen jetzt vornehmen sollte, oder ob man sie nicht in Zeiten verschiebt, in denen es dem jeweiligen Unternehmen wieder etwas besser geht. Denkbar ist natürlich auch, dass die jeweiligen Mitarbeiter auf die Auszahlung oder einen Teil davon verzichten. Entsprechende Regelungen könnte ohne Probleme gefunden werden.
Kommen wir aber zurück, zu den Diskussionen der Regierung. Eine Begrenzung von Gehältern und Boni kann nicht wirklich ernst gemeint sein. Wo kommen wir denn dahin, wenn Gehälter und Boni tatsächlich durch den Staat begrenzt würden. Dabei gibt es aus Sicht der Regierung meiner – vielleicht naiven – Meinung nach genug Möglichkeiten Anreize zu schaffen, dass Bonis von den Unternehmen selbst reguliert werden. So könnten zusätzlich Steuern ab einer bestimmten Gehaltshöhe erhoben werden. Auch die bereits diskutierte Möglichkeit, die Abzugsfähigkeit von Gehältern ab bestimmten Größenordnung für Unternehmen zu beschränken, wäre eine Möglichkeit, besonders hohe Bonis unattraktiver zu machen.
Aber vielleicht befinden wir uns einfach nur im Wahlkampf. Da machen sich solche Diskussionen immer ganz gut. Denn wir „Normal“- oder „Gering“-Verdiener würden eine entsprechende Beschränkung von Gehältern sicher begrüßen. Und die Anzahl Wählerstimmen, die man durch solche Diskussionen gewinnen kann sind wahrscheinlich höher als solche die man dadurch verliert. Mal sehen, wie es in der Diskussion weitergeht.