Die erste Woche mit Alexa – Haussteuerung per Spracheingabe

Seit etwas über einer Woche habe ich nun auch endlich ein Amazon Echo Dot. Aktuell ist es ja noch recht schwierig, an die Geräte mit dem intelligenten Sprachsystem Alexa zu kommen. Das erste Geräte hatte ich über eine Kollegin bestellt, da sie bereits eine Einladung erhalten hatte. Ihr Mann hatte schon die gesamte Wohnung mit diversen Dots ausgestattet, die er über England bezogen hat.

Verpackung vom Amazon Echo Dot

Einen Tag nachdem ich meinen ersten Echo Dot installiert hatte, bekam ich dann auch endlich die Benachrichtigung von Amazon, dass ich ein Amazon Echo Gerät bestellen kann. Eigentlich wollte ich direkt mehrere Dots ordern, doch auch hier gibt es noch ein Beschränkung. Mit der Bestellung zwei unterschiedlicher Farben konnte ich dann aber wenigstens zwei Geräte bestellen und habe nun unser Wohnzimmer, die Küche und mein Arbeitszimmer mit den kleinen Sprachassistenten versorgt.

Erste Schritte mit Alexa

Die Einrichtung der Geräte war ziemlich einfach, auch wenn ich es vorteilhafter finden würde, diese per WPS in mein Netzwerk einbinden zu können. Amazon bietet zwar die Möglichkeit, den Netzwerkschlüssel in der Cloud zu speichern. Darauf habe ich dann aber doch verzichtet. So muss der Netzwerkschlüssel bei jedem neuen Gerät wieder von Hand erfasst werden.

Nach der Installation des ersten Echo Dot wurde natürlich direkt mal getestet, wie gut die Spracherkennung funktioniert. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die Erkennungsrate ist. Auch wenn ich wieder einmal feststellen musste, dass meine Aussprache nicht so toll ist und meine Frau bei ihren regelmäßigen Beschwerden bestätigt wurde „siehst du, du nuschelst immer“. Tatsächlich erkennt Alexa die Aussprache meiner Frau oft besser als meine. Probleme gibt es manchmal mit Zahlen. Ich denke aber, dass sich das mit der Zeit auch legen wird. Schließlich soll Alexa ja immer dazu lernen.

Nachdem die üblichen Anfragen bzgl. Wetter, Verkehr oder das Abspielen von Musik ausgetestet waren, habe ich direkt mal den BMW Skill installiert. Dieser verbindet sich mit dem BMW Connected Service uns bietet z.B. die Möglichkeit, dass ich nun die Standheizung per Sprache einstellen kann. Diese Funktion nutze ich nun täglich in dem ich kurz vor der Abfahrt rufe „Alexa, sag BMW schalte die Klimaanlage ein“.

Bestandteile des Echo Dot

Überblick der Alexa Handhabung

Standardfunktionen von Alexa

Für diejenigen, die sich noch nicht so intensiv mit Alexa beschägtigt haben, gibt es nun noch eine kleine Erläuterung zu der grundsätzlichen Funktionalität, die einem auch hilft, wenn man Alexa in seine Haussteuerung einbinden möchte. Alexa verfügt über eine bestimmte Anzahl an Basisfragen bzw. Aktionen, die Alexa direkt ausführen kann. Dies sind z.B. die Fragen nach dem Wetter, dem Verkehr oder der Hauptstadt usw. Die von Amazon implementierten Anfragen sind u.a. in diesem Wiki Eintrag zu finden. Die Liste wird immer länger und enthält auch viele lustige Fragen.

Beispiel Fragen, die Alexa beantwortet

Etwas umständlich finde ich die Nutzung von Alexa mit verschiedenen Personen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, einen zweiten Amazon Account einzurichten und diesen mit den Echo-Geräten zu verbinden. Hilfreich ist das, wenn jeder seinen eigenen Kalender abfragen oder den Verkehr zur Arbeit abfragen möchte. Da man aber nie weiß, in welchem Konto man gerade unterwegs ist, muß man zunächst nach dem Konto fragen und dann ggf. das Konto wechseln und kann dann seine Frage stellen.

Aus diesem Grund haben wir darauf verzichtet, zwei Accounts zuzuordnen. Da ich auch Zugriff auf den Google-Kalender meiner Frau habe, werden eben alle Termine aus beiden Kalendern abgefragt. Bei der Verkehrsabfrage funktioniert dies leider nicht. Hier wird pro Account in der App genau ein Standort hinterlegt, für den dann mit der Frage „Alexa, wie ist der Verkehr“ eine Antwort gegeben wird. Schöner wäre es, wenn man hier mehrere Orte hinterlegen könnte.

Smarthome-Steuerung mit Alexa

Ein weiterer Bestandteil der Basisfunktionalität besteht in der Möglichkeit, smarte Geräte einer Haussteuerung zu steuern. Hier ist die Verfügbarkeit aber noch sehr gering. So können HUE Lampen, Wemo Steckdosen oder Tado Thermostate direkt von Alexa gesteuert werden. Die kompatiblen Geräte findet man hier bei Amazon. Leider sind auch die Schaltmöglichkeit noch sehr eingeschränkt. Im Prinzip können Geräte nur ein- und ausgeschaltet werden sowie auf bestimmte prozentuale Werte oder Gradzahlen eingestellt werden.

Alexa bietet über die zugehörige App bzw. die entsprechende Webseite auch die Möglichkeit, Gruppen anzulegen. So kann man zum Beispiel mehrere Geräte in einem Raum zusammen fassen. Leider lassen sich damit aber leider keine gleich benamten Geräte auseinander halten. Man kann also z.B. keine zwei Geräte „Licht“ nennen.

Alexa Webseite für Einstellungen und Installation von Skills

Nutzung von Custom Skills zur Erweiterung von Alexa

Die dritte Option zur Steuerung weiterer Funktionen oder Beantwortung zusätzlicher Fragen, die Alexa nicht im Standard versteht, bekommt man über die sogenannten Skills. Das sind im Prinzip Zusatzprogramme, die man über die App installiert. So zum Beispiel auch der oben erwähnte Skill von BMW. Die Ansteuerung dieser Skills erfolgt über den Namen des Skills. Hier hat man in der Regel zwei Möglichkeiten. Mit „Alexa, starte BMW“ wird der Skill ausgeführt und wartet dann auf weitere Befehle. Wurden keine Anfragen mehr gestellt, wird der Skill nach ein paar Sekunden auch wieder verlassen. Die zweite Variante ist es direkt die Frage oder den Befehl zu adressieren. Dies geschieht mit „Alexa, sag BMW“ direkt gefolgt von dem Befehl bzw. der gewünschten Fragestellung.

Mit einem solchen Skill kann man dann auch seine Haussteuerung bezüglich der Funktionalität und der ansteuerbaren Geräte deutlicher erweitern.

Installation des BMW Skill

Haussteuerung mit Spracheingaben über Alexa erweitern

FHEM und Alexa

Die Einbindung von Amazon in meine FHEM-Haussteuerung habe ich mittels Alexa-FHEM realisiert. Hier gibt es aktuell eine ziemlich umfangreiche Diskussion im FHEM-Forum. Einziger Nachteil hierbei ist die etwas umständliche Installation der Umgebung. Auch wenn man bei FHEM etwas mehr Programmierung oder Computerverständnis gewohnt ist, macht es einem auch Amazon nicht wirklich leicht alle notwendigen Einstellungen vorzunehmen. Dies liegt daran, dass man Informationen an diversen Stellen eintragen muss und teilweise Infos aus den jeweiligen Bereichen benötigt, ohne dass man diese final abspeichern kann. Man springt hier ziemlich hin und her und muß verstehen, welches Infos zu welchem Zeitpunkt an welchen Stellen benötigt werden. Der Ablauf zur Installation ist im FHEM Wiki aber sehr schön bebildert dargestellt.

Hat man sich durch die Installation durchgekämpft, wird man aber durch eine sehr gut umgesetzte Integration von Alexa in FHEM belohnt und man kann sowohl die Standard Smart Home Funktionen von Alexa nutzen oder durch entsprechende Einstellungen und Kopieraktionen in die Alexa Entwicklungsumgebung den sogenannten „custom Skill“ nutzen.

Nutzung einer virtuellen HUE Bridge oder mittels Yonomi

Wem die Einarbeitung in Alexa-Fhem zunächst zu aufwendig ist, dem bieten sich noch zwei weitere Möglichkeiten. So gibt es wohl eine virtuelle HUE Bridge mit der man seine Geräte Alexa bekannt machen kann. Die Installation scheint etwas einfacher zu sein, als der Weg über Alexa-FHEM. Bei den Smarthome-Skills von Alexa findet man auch einen Skill von Yonomi. Die ist wohl ein Dienst – ähnlich wie ifttt – mit dem man über eine zusätzliche App seine Geräte einbinden kann. So kann man darüber wohl auch einen Harmony Hub recht gut integrieren.

Skills von Anbietern für Hausautomasierungen verwenden

Noch einfacher geht es natürlich, wenn man „Standard-Haussteuerungen“ wie z.B. von der Telekom oder innogy nutzt. Hierzu findet man vorgefertigte Skills, genauso wie von Dlink, Osram, Philipps HUE, Tado und einigen weiteren.

Mit unseren Alexa Dots können wir mittels Alexa-FHEM schon einige Steuerungsaufgaben nutzen. Neben der Schaltung diverser Lampen kann auch der Fernseher an und ausgeschaltet sowie auf einzelne Programme geschaltet werden. Außerdem habe ich natürlich direkt meinem „DOIF-Wecker“ um einer Sprachsteuerung erweitert. So kann ich nun sagen „Alexa, sag James stelle den Wecker auf 7:30 Uhr“ und sofort wird der Wecker für den nächsten Tag auf diese Zeit eingestellt. James ist hierbei der Name, den ich für meinen Custom Skill verwendet habe.

Nachdem ich nun so langsam verstanden habe, wie Alexa-FHEM funktioniert, werde ich demnächst natürlich auch wieder ein paar Anleitungen hierzu zu veröffentlichen.

3 comments

  1. Alexa kann man auch auf einem rasbperry installieren. Ist zwar nicht so komfortabel, aber geht auch ganz gut. https://www.google.de/amp/lifehacker.com/how-to-build-your-own-amazon-echo-with-a-raspberry-pi-1787726931/amp

    Ich bin auf deinen Beitrag zu deinen Erfahrungen gespannt 😉

  2. hast du keine Bedenken dass Amazon einen backchannel zu deinem FHEM bekommt?

  3. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen und ich wüsste auch nicht, warum Amazon Interesse daran haben sollte meine Haussteuerung zu bedienen ;-).

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