Facebook hat sein ein paar Wochen zwei Internetseiten blockiert, die für einen Service zum „digitalen Selbstmord“ anbieten. Es handelt sich um die beiden Seiten „Web 2.0 Suicide Machine“ und „Seppukoo„.
Beide Seiten dienen dazu, sich aus diversen sozialen Netzwerken zu entfernen und somit einen „digitalen Selbstmord“ zu begehen. Facebook fand diese Idee wohl nicht so toll und hat diese Seiten – mit Verweis auf ihre Datenschutzbestimmungen – blockiert.
Da Seppukoo ausschließlich für Facebook gedacht war, funktioniert dieser Dienst aktuell überhaupt nicht mehr. Wie genau Seppukoo dabei arbeitet, kann ich leider aus der Webseite nicht entnehmen. Jedenfalls hatte man immer die Möglichkeit, den Facebook Account auch irgendwann wieder zu beleben, in dem man sich wieder einloggt.
Die „Web 2.0 Suicide Machine“ verfolgt scheinbar einen anderen Weg. Ziel dieses Services ist es, möglichst alle persönlichen Daten wie Freunde, Photos, Links oder andere Informationen, die man in einem sozialen Netzwerk hinterlegt hat, zu löschen.
Damit soll sicher gestellt werden, dass nach einer gewissen Zeit tatsächlich keine persönlichen Infos mehr vorhanden sind. Wird ein Account nur einfach deaktiviert, ist damit ja noch nicht sicher gestellt, dass auch alle Daten gelöscht werden.
Die „Web 2.0 Suicide Machine“ kann auch für Twitter, MySpace, und Linkedin verwendet werden. Aktuell funktioniert auch hier Facebook nicht, da die Seite gesperrt wird. Die „Web 2.0 Suicide Machine“ sorgt auch dafür, dass der Account nicht mehr benutzbar ist, da sie automatisch ein neues Passwort vergibt, dass dem „Selbstmörder“ nicht bekannt gemacht wird. Startet man den Dienst löscht dieser alle Informationen des eigenen Profils. Übrig bleibt nur noch ein leerer Account.
Warum diese Seiten von Facebook gesperrt werden, kann ich nicht nachvollziehen. Die Frage ist doch, warum man nicht einen ähnlichen Service direkt anbietet. Aktuell scheint es so zu sein, dass man zum Beispiel jeden Freund einzeln löschen muss bzw. sich aus jeder Gruppe austragen muss. Wenn mich hierbei ein Script unterstützt, finde ich dass sehr hilfreich.
Andererseits kann man aber auch die Frage stellen, wer solche Seiten wirklich benötigt. Etwas kritisch finde ich auch, dass ich einem anderen Service meinen Benutzernamen und Passwort zukommen lassen muss. Wer weiß was mit meinem Account noch alles angestellt werden kann, wenn ich keinen Zugriff mehr darauf habe.
Wer es vielleicht etwas harmloser haben möchte, der kann auch mal die Seite „ausgestiegen.com“ besuchen. Hier gibt es „nur“ ein paar Hinweise, wie man seine Accounts bei diversen Diensten löschen oder stilllegen kann.
Es ist schon interessant, auf welche Ideen manche Leute kommen.
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