Bei dem Mediendienst „Kress“ bin ich über eine Meldung gestolpert, die mich zunächst ein wenig verwundert hat. Dort wird darüber berichtet, dass das Männer-Lifestyle Magazin FHM seine Webpräsenz abgeschaltet hat und komplett auf Facebook für den Online Auftritt setzt.
In der Tat wird man bei der Eingabe von fhm-online.de direkt auf die entsprechende Facebook Seite weiter geleitet. Da ich weder das Magazin kenne noch die bisherige Seite, kann ich leider nicht viel zu dem möglichen Webinhalt sagen, der damit nun nicht mehr zur Verfügung steht.
Nachdem ich mir dann die Facebook-Seite angesehen habe, frage ich mich allerdings, was ein Magazin damit bezweckt. Ich würde mich nicht bei Facebook einfinden, auch wenn ich das Magazin lesen würde. Eine Internetseite liefert meiner Einschätzung nach doch wesentlich mehr strukturierte Infos, als dies über Facebook möglich ist. Und nur an irgendwelchen Umfragen teilnehmen und diese kommentieren, wäre mir dann auch zu langweilig.
Aus Sicht des Anbieters gibt es natürlich ein paar interessante Vorteile. So hat man es bei Facebook im Prinzip mit konkreten „Freunden“ zu tun. Infos können also direkt an die richtige Zielgruppe gerichtet werden. Im Web gibt es viel mehr anonyme User, die man nicht wirklich direkt und zielgerichtet ansprechen kann. Evtl. hofft man auch, dass Printausgaben mangels anderer Online Berichte besser verkauft werden.
Und man spart natürlich eine Menge Geld für die Gestaltung und die Administration der Webpräsenz sowie der redaktionellen Aufbereitung von Artikeln. Andererseits fallen dann aber auch die Werbeeinnahmen weg.
Ob FHM damit in Deutschland einen Trend einleitet, möchte ich mal bezweifeln. Ich kann mir nicht vorstellen, dass soziale Netzwerke, wie Facebook, ein Ersatz für einen guten Webauftritt sind. Vielleicht ist es auch nur ein Test und man arbeitet bereits an einem neuen Internetauftritt, wenn sich das Thema „Facebook“ als Fehlentscheidung heraus stellen sollte.
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