Wirtschaftlichkeit und Amortisation unserer Photovoltaikanlage – Status 2021

In meinem letzten Beitrag habe ich über die Statistik unserer Photovoltaik-Anlage im ersten vollen Betriebsjahr 2021 berichtet. Heute möchte ich euch einmal über die Wirtschaftlichkeit und die Berechnung der Amortisationszeit unserer PV-Anlage berichten.

Diesen Bericht wird es dann auch immer zum Jahreswechsel geben, so dass man die ursprünglichen Annahmen mit den Zahlen aus der Realität vergleichen kann. Natürlich ist dies eine subjektive Betrachtung, insbesondere auch bei den berücksichtigten steuerlichen Aspekten.

Wir haben uns beim Thema Umsatzsteuer für die Regelbesteuerung entschieden und machen auch eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR). Insbesondere die EÜR ist bei unserer Anlagengröße von 9,86kWp eigentlich nicht nötig und wird könnten uns davon befreien lassen. Da sich während der Laufzeit von 20 Jahren bei uns aber die steuerlichen Bedingungen auf Grund unseres Alters ändern, könnte die steuerliche Berücksichtigung durchaus einen Vorteil bringen.

Ich habe bei meinem ersten Bericht eine relativ ausführliche Darstellung der Zahlen gewählt und sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenseite immer in Bezug zu einer kWh gesetzt. Immer wieder liest man von PV-Nutzern, dass sie meinen ihr Solarstrom würde nichts kosten. Diese vergessen dann gerne, dass ihre PV-Anlage ja auch etwas gekostet hat und man diese Kosten natürlich bei der Eigennutzung des Solarstroms auch ansetzen muß.

Westseite unserer PV-Installation

Gestehungskosten ermitteln

Die Gestehungskosten sind eigentlich für die Ermittlung der Rendite nur indirekt von Interesse. Der Wert ist aber auch interessant, um beispielsweise die konkreten Stromkosten eines Verbrauchers bzw. des Gesamtverbrauchs zu ermitteln. Die Stromkosten pro kWh setzen sich ja aus dem Stromanteil der PV-Anlage und dem Stromanteil aus dem Netz zusammen. Da wir keinen Speicher haben, muß dieser bei uns in der Rechnung nicht berücksichtigt werden.

Ausgaben zur Ermittlung der Gestehungskosten

Bei den Gestehungskosten werden alle Ausgaben zur Anschaffung und für den laufenden Betrieb berücksichtigt. Diese werden dann in Bezug zum Ertrag der PV-Anlage gesetzt. In unserem konkreten Fall sieht die Rechnung dann wie folgt aus:

Ausgaben PV-AnlageNettobetragKosten pro Jahr
Regelbesteuerung
(bis 2025)
Kosten pro Jahr
Kleinunternehmer
(ab 2026)
NettobetragKosten pro Jahr
Regelbesteuerung
(bis 2025)
Kosten pro Jahr
Kleinunternehmer
(ab 2026)
Anschaffungskosten (2020)13.793,10 €689,66 €689,66 €
Wartung/Reinigung/Versicherung235,00 €235,00 €279,65 €
Gesamtkosten924,67€969,32 €
Basisdaten zur Ermittlung der Gestehungskosten unserer PV-Anlage

In der Darstellung sind einmal die Kosten dargestellt, die im Rahmen einer Regelbesteuerung entstehen. Da hier die gezahlte Umsatzsteuer erstattet wird, kann mit den Nettowerten gerechnet werden. Wählt man direkt die Kleinunternehmerregelung, dann muß man die Umsatzsteuer natürlich bei den Kosten betrachten, da diese auch bezahlt werden muß. Bei den Anschaffungskosten wurde die Umsatzsteuer bereits im Jahr der Anschaffung komplett erstattet. Daher kann hier über die gesamte Laufzeit mit dem Nettowert gerechnet werden.

Wählt man zunächst die Regelbesteuerung und wechselt nach 5 Jahren in die Kleinunternehmerregelung, muß man in den ersten 5 Jahren also ohne Umsatzsteuer rechnen und danach müssten wir die Werte aus der Spalte „Kleinunternehmer“ ansetzen. Bei den folgenden Betrachtungen werde ich immer von vollen Kalenderjahren ausgehen, auch wenn die Anschaffung im Oktober 2020 stattgefunden hat.

Beim Wechsel zwischen Regelbesteuerung und Kleinunternehmer muß man dringend auch den sogenannten Korrekturzeitraum betrachten! Dieser beträgt 60 Monate. Erst wenn dieser Korrekturzeitraum vorüber ist, kann das Finanzamt die Vorsteuer (Umsatzsteuer beim Kauf) nicht mehr zurück fordern. Da wir die Anlage im Oktober 2020 gekauft haben, wäre der Korrekturzeitraum im November 2025 beendet. Den Wechsel zurück zur Kleinunternehmer-Regelung nehmen wir also ab dem Jahr 2026 vor. Damit findet der Wechsel nicht im sechsten sondern im siebten Kalenderjahr statt.

Gestehungskosten berechnen

Mit diesen Informationen können jetzt die Stromgestehungskosten ermittelt werden. Aber ein Wert wird noch benötigt. Wieviel kWh erzeugen wir mit unserer Anlage pro Jahr? Hierzu nutze ich als Basis den Wert aus dem Jahr 2021. Dieser beträgt 7.600kWh. Da das Jahr 2021 wohl deutlich unter dem Schnitt der letzten Jahre lag, habe ich den Prognosewert der folgenden Jahre auf 8.000kWh gesetzt. In 20 Jahren wären das also etwa 160.000kWh.

Kosten pro kWhRegelbesteuerung bis 2025
(5 Jahre)
Kleinunternehmer ab 2026
(15 Jahre)
Kosten pro Jahr924,67 €969,32 €
Preis pro kWh
(Ertrag pro Jahr 8.000kWh)
0,116 €0,121 €
Ausgaben zur Berechnung der kalkulierten Gestehungskosten unserer PV-Anlage

Die Berechnung unserer kalkulatorischen Gestehungskosten im Schnitt über 20 Jahre ermitteln sich nun wie folgt:

Preis pro kWh = ((0,116€ * 5) + (0,121 * 15)) / 20 = 0,12€ pro kWh

Somit kennen wir nun die Kosten für jede kWh, die von der Solaranlage erzeugt wird. Damit kann man nun grundsätzlich ermitteln, was uns der gesamte Stromverbrauch kostet bzw. auch, welche Kosten für einzelne Verbraucher entstehen. Hierzu müssen dann immer die entsprechenden Autarkiewerte berücksichtigt werden.

Ostseite unserer PV-Anlage

Verbrauchskosten und Einsparung durch die Photovoltaik-Anlage

Wenn ich jetzt die Verbrauchskosten des Gesamtverbrauchs ermitteln will oder von einzelnen Geräten, dann muß neben dem Preis für den Strom aus der PV-Anlage auch der Preis für die kWh aus dem Netz heran gezogen werden. Diese Kosten ändern sich ja regelmäßig und sind gerade jetzt auch massiv gestiegen. Auch wir haben ab Februar 2022 wieder einen neuen Stromvertrag, den ich dann als Basis für die Zukunft nehmen würde. Auch hier vereinfache ich die Berechnung wieder und nehme einen Wechsel zum Januar an.

Netzbezugskostenbis 2021ab 2022
Verbrauch7.135 kWh7.200 kWh
Arbeitspreis pro kWh (brutto)0,233 €0,303 €
Grundgebühr pro Jahr (brutto)169,08 €190,80 €
Kosten pro kWh0,257 €0,33 €
Netzbezugskosten 2021 und ab 2022

Mit dem Wert für 2021 können wir nun berechnen, wie viel wir tatsächlich für unseren Verbrauch bezahlt haben und diesen direkt mit den Stromkosten ohne PV-Anlage vergleichen. Hierzu schauen wir nochmal in unsere Jahres-Statistik und ermitteln dort, welchen Wert die Autarkie hatte. Also der Wert, der angibt, wie viel vom benötigten Strom durch die Solarenergie abgedeckt wurde. Der Wert lag bei uns im Jahr 2021 bei 44,5% bzw. 3.176 kWh. Für die Prognose wird angenommen, dass wir unseren Eigenverbrauch noch weiter steigern können und ihn auf 3.400 kWh anheben werden.

Kosten pro Jahr2021ab 2022ab 2026
(Kleinuntern.)
Gesamtverbrauch7.135 kWh7.200 kWh7.200 kWh
Eigenverbrauch3.176 kWh3.400 kWh3.400 kWh
Netzbezug3.959 kWh3.800 kWh3.800 kWh
Netzbezugskosten1.017,70 €1.254,00 €1.254,00 €
PV-Gestehungskosten für Eigenverbrauch381,12 €408,00 €408,00 €
Umsatzst. auf den Eigenverbrauch130,32 €179,14 €0,00 €
Stromkosten mit PV-Anlage1.529,14 €1.841,14 €1.662,00 €
Stromkosten ohne PV-Anlage1.833,70 €2.376,00 €2.376,00 €
Ersparnis ohne Betrachtung der Einspeisung304,56 €534,86 €714,00 €
Ermittlung der Stromverbrauchskosten und der Einsparung durch die PV-Anlage

Was bedeuten nun die Werte in der Tabelle? Im Jahr 2021 habe ich unsere tatsächlichen Werte eingetragen. Durch den Einsatz der Photovoltaikanlage haben wir in Bezug auf unseren Stromverbrauch 304,56€ Stromkosten gespart. Allerdings muß auch die Stromerzeugung bezahlt werden, die durch die PV-Anlage ins Stromnetz eingespeist wurde. Dies wird im nachfolgenden Abschnitt betrachtet.

Da der Strompreis in 2022 gestiegen ist, sparen wir beim Stromverbrauch in diesem Jahr voraussichtlich 534,86€. Dies gilt natürlich nur insofern die geschätzten Verbrauchs- und Eigenverbrauchswerte einigermaßen passen. Ab 2026 müssen wir keine Umsatzsteuer mehr auf den Eigenverbrauch zahlen und sparen ab diesem Zeitpunkt 714€. Hierbei wurde aber noch keine Preissteigerung eingeplant.

Ermittlung der Ersparnis auf Grund des Eigenverbrauchs aus der PV-Anlage

An dieser Rechnung sieht man aber schon sehr schön, was ein möglichst hoher Eigenverbrauch bringt. Ein Grund, warum es tatsächlich interessant sein könnte, die Großverbraucher möglichst automatisiert zu steuern, wie ich es hier auch schon einmal erläutert habe. Weiterhin steigt die Ersparnis durch die PV-Anlage bei jeder weiteren Preissteigerung des Netzstroms. Der Preis für den Strom aus der PV-Anlage bleibt ja grundsätzlich über 20 Jahre gleich. Es sei denn die kalkulierten Betriebsausgaben ändern sich im Laufe der Zeit. Diese Änderungen dürften sicher aber nur minimal auf die Gestehungskosten auswirken.

Alleine mit der aktuellen Kalkulation würden wir in 20 Jahren also folgenden Betrag einsparen (gerundete Werte):

Ersparnis über 20 Jahre = 305€ + 4 * 535€ + 15 * 714€ = 13.155€

Ohne die Berücksichtigung von Preissteigerungen können wir durch den Eigenverbrauch der Solarenergie eine Ersparnis von ca. 13.000€ nach 20 Jahren erzielen. Im Schnitt pro Jahr also 658€, die wir an Stromkosten mindestens sparen können. Wie gesagt ist das noch nicht die Gesamtbetrachtung, da für den eingespeisten Strom auch noch Kosten angesetzt werden müssen.

Einspeisevergütung und Gestehungskosten

Die Einnahmeseite einer PV-Anlage ist relativ simpel, wenn man die steuerliche Betrachtung außen vor lässt. In diesem Fall ist es die Vergütung der Netzeinspeisung, die man vom Netzbetreiber erhält.

In unserem Fall erhalten wir pro kWh eine Nettovergütung von 0,0864€. Für unsere Einspeisemenge aus 2021 in Höhe von 4.417kWh sind das 381,63€.

Entsprechend der Annahme, dass wir einen Eigenverbrauch von 3.400kWh erreichen und 8.000kWh Stromerzeugung haben, könnten pro Jahr 4.600kWh eingespeist werden. Damit wären in den nächsten 19 Jahren 7.551,36€ erzielbar. In Summe würden wir auf Basis dieser Prognose also 7.932,99€ an Einspeisevergütung erhalten.

Nun müssen noch die Kosten für den eingespeisten Strom ermittelt werden. Hier müssen wir also die oben ermittelten Gestehungskosten von 0,12€ ansetzen. Wie man unschwer erkennt, finanziert sich unsere Anlage nicht alleine durch die Einspeisevergütung. Noch vor 2-3 Jahren hat man damit kalkuliert, dass die Einspeisevergütung die komplette Anlage finanziert. Das ist bei den niedrigen Einspeisevergütungen aber meist nicht mehr möglich.

Die folgende Tabelle zeigt die Werte einmal für die Istwerte aus 2021 und die Prognosewerte für die folgenden 19 Jahre.

Einspeiseergebnis2021ab 2022 (19 Jahre)Gesamt
Eingespeiste Strommenge4.417 kWh87.400 kWh91.817 kWh
Einnahmen aus Einspeisung381,63 €7.551,36 €7.932,99 €
Ausgaben für Einspeisung530,04 €10.488,00 €11.018,04 €
Ergebnis-148,41 €-2.936,64 €-3.085,05 €
Einnahmen und Ausgaben für eingespeisten Strom

Betrachtet man nur die eingespeiste Strommenge machen wir damit einen Verlust von 3.085,05€. Damit wird noch deutlicher, wie wichtig der Eigenverbrauch für die Finanzierung unserer Photovoltaikanlage ist. Jede selbst verbrauchte kWh verbessert unser Ergebnis und verkürzt die Amortisationszeit.

Gesamtbetrachtung der Einnahmen und Ausgaben unserer PV-Anlage

Nun haben wir (fast) alle Werte ermittelt, die uns den Vergleich der PV-Anlage mit den Stromkosten ohne Photovoltaik ermöglichen. Da wir die Anlage auch in der Einkommensteuer berücksichtigen, müssen wir auch diese Werte noch ermitteln. Nachfolgend erst einmal die Darstellung ohne diesen Aspekt. Die Werte sind immer die Ermittlung aus dem tatsächlichen Werten von der Inbetriebnahme in 2020 und den Prognosewerte für die Zukunft.

In 2020 hatten wir einen Eigenverbrauch von 194 kWh und eine Einspeisemenge von 72 kWh. Der Verbrauch lag seit Inbetriebname bei 1.200 kWh. Der Ertrag betrug 402 kWh.

Istwerte bis 2021 und Prognosewerte ab 2022 bis 2040mit Photovoltaik
Gesamtverbrauch über 20 Jahre145.135 kWh
Stromkosten ohne PV-Anlage (ohne Preissteigerung)47.280 €
Ersparnis aus Selbstverbrauch13.155 €
Ergebnis aus der Einspeisung-3.087 €
Gesamtersparnis durch die PV-Anlage10.068 €
Stromkosten mit PV-Anlage37.828 €
Durchschn. Strompreis ohne PV-Anlage0,326 €
Durchschn. Strompreis mit PV-Anlage0,256 €
Gegenüberstellung von Stromkosten über 20 Jahren mit und ohne PV-Anlage (ohne Preissteigerung)

Ohne einkommensteuerliche Betrachtung sparen wir also etwa 10.000€ Stromkosten über 20 Jahre (pro Jahr 500€). Bei weiter steigenden Stromkosten verbessert sich das Ergebnis entsprechend und auch nach 20 Jahren wird die Anlage weiterhin Strom erzeugen und dann ist die Anlage bereits bezahlt. Das zeigt, dass selbst unsere schlecht positionierte Ost-/West-Anlage mit nur 9,86kWp eine lohnenswerte Anschaffung ist. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob ich bei den Prognosewerten eventuell ein wenig zu optimistisch war.

Betrachtung der Einkommensteuer in Bezug auf die PV-Anlage

Nun möchte ich noch kurz einen Blick auf die Auswirkungen der Einkommensteuer werfen, ohne im Detail auf die einzelnen Berechnungen einzugehen. Wir haben diesen Weg gewählt, da wir maximal noch bis 2030 arbeiten und danach eine deutlich geringere Steuerlast haben. Darüber hinaus gab es für Anschaffungen in den Jahren 2020 und 2021 steuerliche Vorteile bei den Abschreibungen. Die Idee war also, möglichst hohe Abschreibung und damit Verluste in den Jahren anzusetzen, in denen wir einen hohen Steuersatz haben und wenn die Gewinne anfallen, diese nur mit einem niedrigen Steuersatz zu versteuern.

Normalerweise werden PV-Anlagen linear über 20 Jahre mit jeweils 5% abgeschrieben. Durch die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung war es möglich, eine degressive Abschreibung von 12,5% zu wählen. Hierbei werden also jedes Jahr 12,5% vom Restwert abgeschrieben. Damit wird mit einem hohen Abschreibungswert gestartet, der dann ggf. zu höheren Verlusten führen kann und nimmt dann sukzessive ab.

Weiterhin gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, eine Sonderabschreibung in den ersten 5 Jahren zu nutzen. Diese beträgt 20% der Anschaffungskosten und kann über 5 Jahre verteilt werden. Im ersten Jahr kann man damit bis zu 32,5% der Anschaffungskosten ansetzen.

Gewinnprognose

Damit unsere PV-Anlage grundsätzlich über 20 Jahre einen steuerlichen Gewinn erzielt, musste ich den Eigenverbrauch mit pauschal 0,20€ ansetzen. Man hätte auch die Wahl, mit den Gestehungskosten zu rechnen aber damit wäre bei meinen Werten kein positives Ergebnis innerhalb von 20 Jahren darstellbar.

Die Totalgewinnbetrachtung sieht somit bei uns wie folgt aus:

Totalgewinnprognosepro JahrJahreGesamt
Geschätzter jährlicher Ertrag je kWp (ohne Leistungsabfall)8.000 kWh20160.000 kWh
Garantierte Einspeisevergütung (pro kWh)0,0864 €
Gesamtverbrauch7.200 kWh
Kosten Netzbezug pro kWh0,33 €
Umsatzsteuer pro kWh Netzbezug0,05 €
Betriebseinnahmen
Einspeisevergütung (55% vom Ertrag)380,16 €207.603,20 €
Selbstverbrauch (45% vom Ertrag mit Pauschal 0,20€ bewertet)720,00 €2014.400,00 €
Summe1.100,16 €22.003,20 €
Betriebsausgaben
Anschaffungskosten689,66 €2013.793,10 €
Wartung & Versicherung (netto)235,00 €204.700,00 €
Umsatzsteuer auf Wartung & Versicherung44,65 €15669,75 €
Umsatzsteuer auf Selbstverbrauch189,68 €5948,40 €
Summe978,79 €20.111,25 €
Totalgewinn1.891,95 €
Gewinnprognose unserer PV-Anlage für das Finanzamt

Steuerliche Auswirkungen unserer PV-Anlage

In der nachfolgenden Tabelle habe ich an Hand einiger ausgewählter Jahre die steuerliche Betrachtung dargestellt. Im Anschaffungsjahr 2020 habe ich einen Großteil der Sonderabschreibung genutzt und konnte daher schon fast 1.200€ Steuern sparen. Diese Werte nehmen dann jedes Jahr deutlich ab. 2021 wurden wieder die tatsächlichen Werte angesetzt. 2022 wäre dann das erste Prognosejahr und man sieht, wie dann bereits der steuerliche Vorteil dahin schmilzt. Ab 2026 entfällt bei den Ausgaben die Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch. Etwa ab diesem Zeitpunkt wird ein Gewinn erzielt, der jedes weitere Jahr durch die degressive Abschreibung um etwa 60€ bis 70€ ansteigt. Das Jahr 2031 ist dann das erste Jahr, in dem die Steuerlast deutlich sinkt, dafür die Gewinne aber immer mehr ansteigen. Ab dem Jahr 2033 wird dann von der degressiven zur linearen Abschreibung gewechselt. Das sind dann die Zahlen, die quasi bis 2040 gelten.

Steuern202020212022202620312033
Abschreibung2.431 €2.120 €1.155 €1.110 €344 €270 €
Einnahmen63 €1.024 €1.100 €1.100 €1.100 €1.100 €
Ausgaben2.668 €2.355 €1.114 €950 €624 €552 €
Gewinn-2.605 €-1.330 €-290 €150 €476 €548 €
Steuervorteil1.191 €640 €140 €-72 €-104 €-120 €
Steuerliche Betrachtung unserer Photovoltaikanlage

Nachdem ich nun diese Hochrechnung nochmals detailliert erstellt habe, zeigt sich, dass der steuerliche Vorteil wahrscheinlich gar nicht so viel bringt und man sich die Arbeit sparen könnte. In Summe über die 20 Jahre wären das bei uns aktuell um die 200€. Sollte sich die steuerlichen Rahmenbedingungen aber verbessern bzw. der Renteneintritt vor 2030 liegen, würde das Ergebnis sich noch etwas verbessern ;-).

Amortisation unserer PV-Anlage

Zum Schluß möchte ich in der nachfolgenden Grafik nochmals darstellen, wie sich denn nun die Amortisation unserer PV-Anlage entwickelt. In 2020 wurde mit der Anschaffung natürlich der größte Geldbetrag ausgegeben. Mit den jährlichen Ersparnissen wird das Geld dann über die Jahre wieder eingespielt. Nach aktueller Kalkulation ist die PV-Anlage im Jahr 2031, also nach etwa 11 Jahren, bezahlt und wirft ab dann quasi nur noch Gewinn ab.

Liquiditätsdarstellung unserer PV-Anlage

Nachdem ich oben ja eine sehr detaillierte Berechnung in Bezug auf die ein kWh dargestellt habe, möchte ich nachfolgend nochmal eine einfachere Berechnung für die Wirtschaftlichkeit aufzeigen. Diese Berechnung kann man sehr gut nutzen, wenn man grob die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage ohne Preissteigerungen beim Strompreis und ohne steuerliche Betrachtung – bis auf die Umsatzsteuer – ermitteln möchte.

Wirtschaftlichkeitsberechnung (Kurzform)PlanwerteGesamt
20 Jahre
Kosten Photovoltaik Anlage (netto)13.793 €13.793 €
Jährliche Kosten während Regelbesteuerung (5 Jahre)235 €1.175 €
Jährliche Kosten während Kleinunternehmer (20 Jahre)279,65 €4.195 €
Stromkosten pro kWh (brutto)0,33 €
Einspeisevergütung pro kWh (netto)0,0864 €
Jährliche PV-Erzeugung8.000 kWh160.000 kWh
Einspeisemenge4.600 kWh92.000 kWh
Eigenverbrauch3.400 kWh68.000 kWh
Ersparnis durch Eigenverbrauch1.122 €22.440 €
Einnahmen Einspeisevergütung397 €7.940 €
Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch (5 Jahre)179 €895 €
Gesamtergebnis vor Steuern11.237 €
Einfache Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Photovoltaikanlage

Solange das Gesamtergebnis positiv ist, rechnet sich eine Photovoltaikanlage. Insbesondere, wenn man den Strompreis noch ein wenig anhebt und eine mögliche Preissteigerung mit berücksichtigt.

2 comments

  1. Hallo,

    da unsere PV seit März am Start ist, leider viel kleiner, bin ich immer auf der Suche um meine Erträge zu vergleichen. In diesem Zug bin ich Deine HP und somit auch Deine Kalku gestoßen. Daher folgende Frage: Ist Deine Kalku auf Basis des Kapitalwertes durchgeführt?

  2. Ich habe eine vereinfachte Rechnung durchgeführt, die zwar alle zukünftigen Ausgaben berücksichtig, aber keine Abzinsungen oder dergleichen berücksichtigt. Auch Preissteigerungen beispielsweise beim Strompreis sind nicht nicht berücksichtigt. Daher ist die Kalkulation sicherlich nur ein Annäherungswert, den man theoretisch noch genauer ermitteln kann. Da die PV für mich aber kein Investment darstellt, sondern in erster Linie meine Stromkosten reduzieren soll, reichte mir diese Genauigkeit.

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