Heute möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen und eine Frage aus meinem letzten Beitrag beantworten. Hier ging es darum, wie unser Entscheidungsprozess bzw. die entsprechenden Kriterien aussahen, die uns letztlich zum Kia e-Niro geführt haben.
Zunächst einmal möchte vorweg schicken, dass ich persönlich schon länger mit Gedanken gespielt habe, beim nächsten Fahrzeugwechsel auf eine Elektroauto umzusteigen. Bisher gab dies doch immer einige Diskussionen mit meiner Frau, die sich mit dem Gedanken eines Elektroautos, insbesondere auch für die Urlaubsfahrten nicht wirklich anfreunden konnte.
Natürlich spielt das Thema „Reichweitenangst“ bei vielen Interessierten immer noch eine wesentliche Rolle. Unsere ersten Erfahrungen zeigen jedoch, dass dies zum heutigen Stand tatsächlich nicht mehr sein muß. Dazu vielleicht in einem nächsten Blogbeitrag ein paar erste Erfahrungen von unserer Seite.
Grundüberlegung: Ein kleines Stadtauto oder ein Auto auch für den Urlaub
Wie oben bereits erwähnt, war meine Frau in letzter Zeit eher davon angetan, ein kleines Stadtauto als Elektroauto zu fahren. Da sollte die Reichweite in der Regel kein Problem sein für die kleinen Einkaufstouren wäre ein Kleinwagen recht angenehm. Parallel dazu hatte ich mir immer auch angeschaut, welche sonstigen Elektrofahrzeuge am Markt denn überhaupt zur Verfügung stehen.
Nachdem es dann vor einigen Monaten einige sehr lukrative Leasingangebote für einen VW e-Up gab, hatten wir schon bald eine erste Anfrage gestartet. Da es sich meist um Gewerbeleasings handelte, war es spannend zu erfahren, ob ich mit meinem Nebengewerbe überhaupt eine Chance habe, ein solches Auto zu leasen.
Wichtig war für uns aber, dass es sich um das neuere Modell mit dem größeren Akku und entsprechender Reichweite handelt. Dieses Modell bietet eine Reichweite von bis zu 260 km und auch das Kofferraumvolumen sollte für den normalen Einkauf ausreichend sein. Wenn sie alleine zum Golfplatz fährt, sollte bei umgeklappten Rücksitzen auch das Golfgepäck ausreichend Platz finden.
Leider war es schon zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, einen e-Up Probezufahren. Nicht einmal die Besichtigung der elektrischen Version des VW war möglich. Parallel hatten wir es auch beim Schwestermodell von Skoda versucht, waren aber auch nicht erfolgreicher. Allerdings kannten wir den normal Up von meinem Schwager und als Stadtauto war das mit der Probefahrt auch nicht ganz so kritisch.
Wie bereits erwähnt, hatte ich mich parallel aber immer auch nach anderen Fahrzeugen umgeschaut, was zum damaligen Zeitpunkt nicht so einfach war. Über den ID.3 von VW wurde zwar immer schon berichtet, aber viele Infos bekam man noch nicht. Nach diversen Recherchen blieb aus meiner Sicht nur der Kia für uns übrig.
Entscheidungskriterien für unseren Kia e-Niro
Wenn man an Elektroautos denkt, dann kommt man eigentlich an Tesla nicht vorbei. Natürlich war dies auch für mich das erste Fahrzeug, welches ich mir online etwas genauer angesehen habe. Nachdem ich aber von meinem Bruder ein paar Kommentare zu dem Model 3 gehört hatte, war ich schon nicht mehr so begeistert. Er hatte sich das Fahrzeug einmal etwas genauer angesehen und war unter anderem entsetzt von der Verarbeitungsqualität. Ähnlich wie bei Apple, um deren Geräte ich persönlich einen großen Bogen mache, scheint es auch bei Tesla so zu sein. Die Technik, Performance, Reichweite und insbesondere die Ladeinfrastruktur und die Integration in das Navi sind herausragend. Karosserie, Lackierung und teilweise wohl auch der Service sind wohl meilenweit weg von dem, was wir vom heutigen Autobau erwarten. Auch wenn das vielleicht viel Shitstorm nach sich zieht, ist das meine persönliche Meinung, die auch durch diverse Youtube Videos untermauert wird.
Neben Tesla sah es lange Zeit schlecht aus, mit wirklich interessanten Alternativen. Wenn das Elektroauto auch auf längeren Strecken genutzt werden soll, dann muß dieses aus meiner Sicht mindestens eine Reichweite von etwa 359 Kilometer nach WLTP haben. Eigentlich war meine persönliche Untergrenze sogar eher bei 400 Kilometern.
Darüber hinaus wollte ich eigentlich deutlich unter 50.000€ für ein neues Auto ausgeben. Wichtig sind mir möglichst viele Assistenzsysteme. Bei meinen Firmenwagen in den letzten Jahren habe ich hier immer die Vollausstattung gewählt. Ohne dynamischen Tempomat, der auch auf vorausfahrende Autos reagiert, eine Rückfahrkamera und Verkehrszeichenerkennung möchte ich eigentlich kein Auto mehr fahren.
Als Reisefahrzeug, die bei uns immer als Golfreisen gestaltet sind, muß natürlich unser Golfgepäck (2 Bags und Elektrotrolleys) sowie ausreichend Gepäck Platz finden. Wenn wir mit dem Auto unterwegs sind denkt meine Frau auch immer, dass man sich nicht so sehr zurück halten muß ;-). Das Wunschauto muß also einen ausreichend großen Kofferraum haben.
Damit gab es also im Prinzip vier wesentliche Kriterien für die Auswahl möglicher Elektroautos:
- Preis möglichst deutlich unter 50.000€
- Kofferraumvolumen mindestens 400-500 Liter
- möglichst umfangreiche Assistenzsysteme
- Reichweite deutlich über 350 Kilometer
Natürlich sollte das Auto auch noch ansprechend aussehen. Das ist zwar immer sehr subjektiv aber damit sind für mich z.B. Autos wie der Nissan Leaf oder auch der Kia e-Soul direkt ausgefallen.
Sucht man mit diesen Kriterien nach aktuell verfügbaren Elektroautos dann ist die Liste nicht wirklich lang. Für mich persönlich war schnell klar, dass der Kia e-Niro unter den aktuell verfügbaren Fahrzeug eigentlich das beste Elektroauto ist.
Interessante Neuerscheingungen, die heute zu meinen Top-Favoriten zählen
Die Auswahl und Bestellung unseres Fahrzeugs ist ja nun schon ein paar Monate her und wurde durch den relativ großen Defekt an dem alten Auto meiner Frau irgendwann auch sehr dringend. Da dann auch die erhöhte Förderprämie und die Mehrwertsteuersenkung dazu kam, war die Entscheidung schnell getroffen.
Mittlerweile gibt es aber auch einige interessante Alternativen, die sicherlich in unsere engere Auswahl gekommen wären. Stand heute würde ich mir definitiv den Skoda Enyak mit der großen Batterie und dem 125kw-Schnellladesystem kaufen, auch wenn der Preis hier bei Vollausstattung über unserem Limit liegt. Dafür bietet er noch mehr Platz, eine tolle Reichweite und noch mehr Funktionen. Leider ist er bereits nach Erscheinen, für 2021 schon fast ausverkauft.
Weitere Optionen wären aus meiner Sicht:
- VW ID.3
- VW ID.4
- Aiways U5 (wenn man etwas mutig ist, da er über Euronics vertrieben wird)
- Ford Mustang Mach E (wenn man es sportlich mag und etwas mehr Geld ausgeben möchte)
Zum Vergleich diverser Elektroautos in der Praxis kann ich euch wärmstens auch ein Video von nextmove empfehlen. Den Youtube-Kanal von nextmove sollte man sich bei Interesse an Elektroautos auf jeden Fall abonnieren.
Hi,
Glückwunsch an jeden E-Mobilisten
Ich fahre seit 6monaten Model 3, anstatt nur über Hörensagen zu entscheiden hättest du dir ihn eventuell ansehen sollen. Ich war vorher im Store Berlin und saß drin 🙂
Verarbeitungsqualität und spaltmasse sind aktuell total in Ordnung.
Z.b. sind spaltmasse eher nebensächlich wenn man eine Dichte ladeinfrasteuktur braucht 😉
Grüße und viel Spaß mit deinem e-Niro
In der Tat ist wohl die Qualität der aktuellen Tesla Modelle deutlich besser als zu Beginn. Ich denke, dass jeder persönlich entscheidet, welche Prioritäten er bei seinem Autokauf setzt und welche Kompromisse er dabei eingeht. Tesla ist beim Thema Elektromobilität weit Vorne und man wird sehen, ob VW hier tatsächlich mit den neuen Modellen heran kommen kann.
Schön, dass Ihr zufrieden seid. Der e-Niro war auch bei mir in der engeren Wahl. Wichtig waren mir das Platzangebot und die recht hohe Reichweite. Zwei Dinge haben mich davon abgehalten: Die Ladegeschwindigkeit ist nicht mehr zeitgemäß. Und die Traktionskontrolle hat die 204 PS auf den Vorderrädern nicht im Griff. Durchdrehende Reifen kann ich nicht gebrauchen, wenn ich im Winter im Gebirge unterwegs bin. So wird es nun ein ID.3 mit der 77 kWh großen Batterie.