Schwieriger Start bei SevenSnap

Kürzlich habe ich ja von dem neuen Shopping Erlebnis „SevenSnap“ berichtet. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich euch ein paar Eindrücke und Erfahrungen zu diesem neuen Konzept berichten kann. Leider ist mir dies im Moment noch nicht möglich, da SevenSnap aktuell noch nicht funktioniert.

Leider habe ich auch den Verkauf des iPads verpasst, da ich zu diesem Zeitpunkt mit meiner Frau Essen war. Ich hatte zwar versucht über mein iPhone einen kurzen Blick in einen Snap Room zu werfen. Aber daran bin ich schon gescheitert.

Der Start war scheinbar nicht sehr glücklich und das System hat wohl nicht so funktioniert, wie die Macher von SevenSnap sich das gedacht haben. Bei Facebook habe ich nur mitbekommen, dass wohl alle Teilnehmer ihre verbrauchte Zeit wieder gut geschrieben bekommen.

Loben muss man die Leute von SevenSnap allerdings für ihre Offenheit und dem Umgang mit den Problemen. In entsprechenden Videos wurden die Probleme und Maßnahmen erläutert. Trotzdem macht so ein Start natürlich keinen guten Eindruck.

Gerade bei einem Shop erwarte ich doch, dass grundsätzlich alles funktioniert. Schließlich muss ich meine privaten Daten dort hinterlegen und Bezahlfunktionen ausführen. Wenn der Anschein entsteht, dass ein Shopsystem nicht einwandfrei funktioniert, würde ich mir zweimal überlegen, dieses zu nutzen.

Und so Leid es mir tut für die riesigen Anstrengungen und wahrscheinlich schlaflosen Nächte der Entwickler. Im Moment wird bei mir ein Bild erzeugt, als ob hier ein paar „Jungs“ versuchen eine tolle Idee umzusetzen. Die Professionalität, die ich eigentlich in der langen Vorbereitung des Projekts vermutet habe, hat in meinen Augen jedenfalls einen ziemlichen Knacks erlitten.

SevenSnap (Quelle: Screenshot sevensnap.com)

Das fängt schon damit an, dass ich eigentlich gedacht habe, dass ein System auch für den mobilen Einsatz realisiert wurde. Hatte man doch zunächst eine iPhone App realisiert, die nicht von Apple angenommen wurde. Darauf hin hat man dann mit HTML5-Technik eine Browser-App realisieren wollen. Dumm ist nur, wenn die Seite auf einem iPhone überhaupt nicht richtig dargestellt bzw. genutzt werden kann. Auch auf dem iPad ist die Seite nicht in der gewohnten Form nutzbar.

Nach dem ersten Start hatte man zunächst gehofft, die Fehler beheben zu können. Dies war wohl ein Trugschluss. Denn bereits angekündigte Produktverkäufe wurden wieder zurück genommen. Nachdem in einem Video dann erläutert wurde, dass man an der Softwarebasis etwas ändern wollte und dafür auch einen zusätzlichen – erfahrenen – Entwickler kurzfristig finden konnte, wurden meine Bedenken immer größer.

Da ich selbst mit Softwareprojekten zu tun habe, weiß ich, dass so etwas nicht „mal eben“ umgesetzt wird. Auch wenn ich selbst schon lange nicht mehr tief in der Technik drin bin, scheinen mir die erläuterten Änderungen so sehr das Basissystem zu betreffen, dass eigentlich ausgiebige Tests notwendig sind, bevor das System produktiv nutzbar ist.

Aber selbst wenn man die Technik in den Griff bekommt, hat mich heute eine weitere Meldung stutzig gemacht. Trotz der Probleme sind ja am 21. März einige iPads verkauft worden. Einige Kunden warten also jetzt auf die entsprechende Lieferung. Heute wurde auf Facebook dazu folgende Info gepostet:

Wir kämpfen gerade um die iPads für unsere Kunden! 🙂 Wir stehen mit Filialleitern sämtlicher Stores, die heute das iPad verkaufen in Kontakt. Weitere Neuigkeiten demnächst.

Mit „sämtlicher Stores“ waren übrigens die Stores in Göttingen gemeint. In einem späteren Video wurde sogar angekündigt, dass man notfalls mit dem ganzen Team zum Media Markt gehen würde, um die iPads zu ergattern.

Ich dachte ich lese und höre nicht recht. Da werden Geräte verkauft, die man selbst zu dem Zeitpunkt gar nicht besitzt oder wenigstens beim Hersteller schon reserviert hat? An der Börse nennt man so etwas wohl „Leerverkäufe“ oder so ähnlich. Da hoffe ich mal, dass das nicht das Geschäftsmodell ist. Man gewinnt ja den Eindruck, das man erst das Geld aus den „Zeitkonten“ benötigt, damit man die Ware überhaupt gekauft werden kann.

Erstaunt bin ich auch über die gelassenen und verständnisvollen Kommentare bei Facebook. Sehr großes Vertrauen wird aus meiner Sicht im Moment jedenfalls nicht aufgebaut.

Da kann man den Machern von SevenSnap eigentlich nur wünschen, dass sie die Technik bald in den Griff bekommen und der zweite Versuch dann besser funktioniert. Hier sollte man sich in der Tat nochmals Zeit nehmen. Sehr viel mehr Porzellan sollte man nicht zerschlagen. Dann hätte sich die ganze Anstrengung trotz des interessanten Konzepts nicht gelohnt.

Natürlich bleibe ich dran und werde beim nächsten interessanten Produkt den Shop selbst ausprobieren. Viel Glück weiterhin dem SevenSnap Team.

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One comment

  1. Hallo,

    manche Leute können es wirklich nicht lassen, überholte Konzepte auszugraben, neu anzustreichen, um wieder auf die Nase zu fallen. Erinnert irgendwie an den Lausbubenstreich azubo.de .

    Für mich muss das Einkaufen im Internet, wenn ich es denn mal mache, einfach, überschaubar und transparent sein. Das ist im hier vorliegenden Fall in keinster Weise gegeben. Und von preiswert kann keine Rede sein, wenn man sich die AGB´s anschaut.

    Lieben Gruss aus Hückeswagen

    Dieter

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