Swoopo – Ein Erfahrungsbericht (Teil 2)

Heute ist es nun Zeit, dass ich meinen Erfahrungsbericht zum „Auktionshaus“ Swoopo vervollständige. Auch nach weiteren praktischen Erfahrungen mit Swoopo würde ich diesen Dienst nicht als Auktion sondern als Glücksspiel bewerten.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Vielleicht bin ich nur zu dumm, derartige Auktionen ohne Risiko durchzuführen, wie mir auf der Startseite von Swoopo versprochen wird.

In meinem letzten Beitrag bin ich kurz auf die Grundprinzipien von Swoopo eingegangen. Heute möchte ich noch einige Funktionen beschreiben, die scheinbar ganz tolle Angebote sind.

Der Bietbutler

Swoopo hat natürlich auch an diejenigen gedacht, die nicht immer ständig online sein können, wenn eine interessante Auktion läuft. Für diesen Zweck gibt es den Bietbutler.

Hier kann man eine Preisspanne angeben, in der automatisch ein Gebot abgegeben werden kann. Weiterhin gibt man an, wieviele Gebot man maximal innerhalb der definerten Spanne abgeben will.

In der Tat ist es so, dass sehr häufig Bietbutler eine Auktion gewinnen. Das Gebot wird nach einem Zufallsprinzip immer innerhalb der letzten 10 Sekunden einer Auktion automatisch durchgeführt. Bei jedem Gebot durch einen Bietbutler wird die Laufzeit der Auktion um bis zu 20 Sekunden verlängert.

Eigentlich eine hilfreiche Funktion, wenn man nicht immer am Rechner sitzen und Einzelangebote abgeben will. Ich habe aber beobachtet, dass viele Bieter trotzdem am Rechner sitzen und die Bietbutler eher als Hilfsmittel nutzen, möglichst spät zu bieten. Ähnlich, wie man dies von Biet-Programmen für eBay kennt.

Ein Problem wird aber häufig verkannt bei den Bietbutler. Treffen zwei oder mehr Bietbutler von unterschiedlichen Bietern aufeinander, überbieten sich die Bietbutler, bis nur noch ein Bietbutler übrig bleibt. Und das sofort, so dass schon mal 10 bis 20 Gebote pro Bieter auf einmal Futsch sind.

Swoopo freut dies natürlich. Denn so sind direkt einmal eine 10 Euro für Gebote drauf gegangen, die nur den Auktionspreis relativ schnell in die Höhe gebracht haben.

Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum viele Bieter trotz Bietbutler am Rechner sitzen. Wenn andere die gleiche Spanne eingegeben haben, dann muss man evtl. einen neuen Bietbutler starten.

Direktkauf als Schnäppchenangebot

Eine sehr neue Funktion bei Swoopo ist der sogenannte Direktkauf. Hierbei hat man bei einer laufenden Auktion jederzeit die Möglichkeit, den Artikel zum dem angegebenen Vergleichspreis zu erstehen. Als „Rabatt“ erhält man alle seine eigenen Gebote angerechnet.

Hat man also schon 40 Gebote abgegeben und merkt, dass man nicht zum Zuge kommen könnte, erhält man 20,- €. Auch dies scheint zunächst eine prima Sache, wenn man den Artikel unbedingt haben will. So könnte man vermeiden, die 20,-€ in den Wind zu schreiben.

Einziger Nachteil ist meiner Ansicht nach der Vergleichspreis. Dieser Preis entspricht laut Swoopo der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers oder einem marktüblichen Preis.

Der Haken ist also, der relativ hohe Vergleichspreis. Wer kauft schon normalerweise die bei Swoopo angebotenen Artikel zu einer Preisempfehlung des Herstellers.

Schauen wir uns dazu doch exemplarisch einmal einige aktuelle Auktionen an:

  • Samsung OmniaHD i8910 8GB
    Vergleichspreis ist 567,95€; Preis bei Amazon: 537,95; Aktuell günstigster Neupreis bei eBay ist 529,-€ und über eine Preissuchmaschine erhält man das Handy bereits ab 499,-€
  • Nintendo Wii Konsole inkl. Wii Sports
    Vergleichspreis ist 249,95€; Amazon: 236,95€; eBay: 219,-€; Preissuchmaschine 211,-€

Möchte man den Artikel auf jeden Fall haben, sollte man überlegen, ihn nicht bei Swoopo zu erwerben. Mit sehr viel Glück könnte man ihn vielleicht bei Swoopo günstig erwerben. Aber hier sollte man die geringe Gewinnwahrscheinlichkeit und einem evtl. „teuren“ Direktkauf mit einem Kauf bei einem günstigen Händler vergleichen.

Wie schon mal erwähnt. Für mich scheint Swoopo nur etwas für diejenigen zu sein, die schon mal gerne Geld in den Wind schreiben und gerne spannende Auktionen mit machen. Wer wirklich günstig einen Artikel haben will, sollte eine andere Plattform bzw. eine Kauf bei einem Händler in Erwägung ziehen.

Ich würde einen Swoopo Bieter in etwa mit einem Options- oder Turboschein Spekulanten  vergleichen. Wenn man Glück hat, geht der Kurs in die richtige Richtung. Wenn man Pech hat wird die Barriere in der falschen Richtung durchbrochen und das ganze Geld ist weg.

So, das sollte es heute erst einmal mit meinen persönlichen Erfahrungen mit Swoopo gewesen sein. Da ich noch ein paar Anmerkungen habe, wird es demnächst noch einen Abschlussartikel geben.

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