Elvah E-Auto Flatrate im Praxistest

In meiner Artikelreihe zum Thema „E-Auto für Einsteiger“ habe ich kürzlich damit begonnen, diverse Ladeanbieter und Ladetarife vorzustellen. Hierbei habe ich euch bereits das Startup elvah vorgestellt, welches die erste Ladeflatrate für Elektro-Autos eingeführt hat. Freundlicherweise habe ich von elvah die Möglichkeit erhalten, diese Ladeflatrate einmal ausführlich zu testen. Somit konnte ich in meinem letzten Urlaub diverse Lademöglichkeiten innerhalb Deutschlands ausprobieren und testen, wie reibungslos das Versprechen „überall laden zu können“ tatsächlich funktioniert.

In dem erwähnten Artikel habe ich die Tarifmodelle von Elvah bereits erläutert und euch auch einen kleinen Rechner bereit gestellt, mit dem ihr ausrechnen könnt, welcher von den beiden angebotenen Tarifoptionen für euch sinnvoll ist. Für meinen Praxistest habe ich die Flatrate im Tarif M für unseren Kia e-Niro mit 64kWh Akku genutzt.

Die Teststrecke unserer Urlaubsfahrt

Unsere Urlaubsfahrt führte uns zunächst aus dem Köln/Bonner Raum nach Detmold. Dort hatten wir 3 Golfrunden in der Umgebung geplant. Von dort aus ging es dann zum Golfresort Semlin am See, wo wir drei weitere Golfrunden eingeplant hatten. Schließlich führte uns unser Urlaub Richtung Kiel. Dort haben wir beim Parkservice Nettelsee unser Auto für eine Woche untergestellt und haben dann mit der Aida eine Schweden-Tour gemacht. Danach ging es dann wieder zurück nach Hause.

Unsere Urlaubsroute beim Test der Elvah Lade-Flatrate

Ingesamt sollten mit dem E-Auto also etwas 1.500 Kilometer zurück gelegt werden und idealerweise wollten wir überall mit der Elvah-App das Auto beladen. Allerdings hatten wir zwei Beladungen, die nicht mit Elvah durchgeführt wurden. Auf dem Weg von Detmold nach Semlin sind wir wieder einmal über die A2 an Garbsen vorbei gekommen. Dort befindet sich eine Lademöglichkeit, die wir bereits im letzten Urlaub kennen gerlent haben. Unweit der Autobahn liegt das Restaurant Finca und Bar Celona. Auf dem Parkplatz gibt es diverse AC-Ladesäulen und seit einiger Zeit sind hier auch 4 DC-Ladepunkte. Diese befinden sich anscheinend immer noch in der Testphase und können zurzeit noch kostenfrei genutzt werden.

Die zweite Beladung ohne Elvah-App haben wir bei dem Parkservice Nettelsee durchgeführt. Diese Parkmöglichkeit für die einwöchige Aida-Fahrt hatten wir im Vorfeld bereits u.a. danach ausgesucht, weil dort auch E-Autos über Schukosteckdosen beladen werden können. Da wir dort mit relativ geringem Ladezustand angekommen sind, haben wir das Auto dort bis auf 80% aufgeladen. So mussten wir nicht direkt mit dem Start der Rückfahrt erst einmal einen Schnelllader in der Nähe suchen.

Die einzelnen Ladestationen auf unserer Urlaubsreise und die Erfahrungen mit der Elvah-App

Den Start unserer Urlaubsfahrt haben wir dieses Mal nicht mit 100% Ladezustand begonnen, wie man dies normalerweise auf längeren Fahrten machen würde. Der erste Abschnitt war ja mit etwas über 200km auch völlig unkritisch. Mit 88% Akkukapazität und einer vom Auto angezeigten Reichweite von 456km sollte man völlig problemlos ein solches Ziel erreichen. Allerdings beruhte die Reichweitenberechnung wohl auf einigen sparsamen Fahrten der letzten Zeit, so dass sie deutlich über der WLTP-Reichweite des Kia lag. Wie ich in frühreren Berichten bereits erwähnte, fahre ich das Elektroauto im Prinzip so, wie früher den Verbrenner. Der Tempomat wird auf 140km/h eingestellt und ansonsten fahre ich nach Tacho etwa 10-15km/h über dem Tempolimit.

Erster Ladestopp sowie erster Test mit der Elvah App

Nach knapp 160 Kilometern haben wir dann die Gelegenheit genutzt, einen ersten Ladestopp einzulegen. Das war etwa 50 Kilometer vor unserem Ziel. Weil es die letzte Schnelllademöglichkeit war und wir noch ein wenig Zeit bis zu unserer Startzeit auf dem Golfplatz Senne hatten, haben wir die Gelegenheit für einen ersten Test genutzt. Eigentlich hatte ich mir eine Ionity-Ladestation im Vorfeld angeschaut, die ich nutzen wollte. In dem Moment, in dem ich meine Frau bat, nach der Ladesäule zu schauen, waren wir bereits vor etwa 3 Kilometer daran vorbei gefahren ;-). Die nächste Option gab es dann an der Raststätte Vellern bei Beckum.

Dort sind wir dann mit 42% Ladestand und einer Restreichweite von 195 Kiometern angekommen. An der Raststätte haben wir dann eine Ladestation von EnBW genutzt und tatsächlich eine Ladung erstmals mit einer App gestartet. Bisher haben wir eigentlich immer unsere Ladekarten genutzt. In der Elvah App bekommt man immer einige Vorschläge für die besten Ladeoptionen in der Nähe. So muß man dann nur die jeweilige Station auswählen und in der App die Ladung starten. In diesem Moment werden einem die verfügbaren Stecker angezeigt und an Hand der Identifikationsnummer wählt man dann den gewünschten Stecker aus und die Ladung wird gestartet.

Bei diesem ersten Versuch waren wir ziemlich erstaunt, wie schnell die Kommunikation mit der Säule aufgebaut und der Ladevorgang quasi direkt gestart wurde. Selbst mir einer Karte wäre das wohl nicht schneller gegangen. Dass dies nicht immer so reibungslos funktioniert, sollten wir allerdings im weiteren Verlauf unserer Reise auch feststellen.

Startbildschirm der Elvah App

Ladevorgang über Elvah App gestartet

Nach 20 Minuten haben wir dann die Ladepause beendet. Der Akku hatte zu dieser Zeit wieder einen Stand von 67% und sollte für die geplanten Fahrten der nächsten Tage durchaus ausreichend sein. Die Ladung kann auch wieder recht einfach über die App beendet werden. Hierbei kommuniziert diese wieder mit der Ladesäule und der Ladevorgang wird beendet. Natürlich kann man den Ladevorgang auch über die Bedienung an der Säule selbst stoppen.

Anschließend zeigt die App an, wie lange man geladen hat und wieviel Strom dabei genutzt wurde. Schließlich kann man dann noch den Ladevorgang über ein paar Smilies bewerten. Diese Bewertung wird dann u.a. auch für die Empfehlung von Ladesäulen in der Umgebung genutzt.

Ladestopp Raststätte Vellern

Zweiter Ladetest innerhalb der Stadt an einer AC-Ladesäule

Nachdem wir in Detmold angekommen sind, hatten wir für den Abend einen Tisch in einem Restaurant reserviert. Nach dem Motto „steht das E-Auto dann lädt das E-Auto“ habe ich dann direkt mal in der Elvah-App geschaut, ob es eine Lademöglichkeit in der Nähe des Restaurants gibt. Detmold ist diesbezüglich eigentlich recht gut ausgestattet und so haben wir eine Ladsäule gefunden, bei der wir unseren Kia während des Abendessens aufladen konnten.

Auch dieser Ladevorgang konnte sehr einfach über die App gestartet werden. Es handelte sich um eine AC-Ladesäule, die von den Stadtwerken Detmold betrieben wurde. In diesem Fall habe ich das Kabel in eine der freien Steckdosen der Säule gesteckt, wieder nach der Identifikationsnummer geschaut und den Ladevorgang ohne Probleme starten können. Das hatte ich auch schon anders erlebt, da man nie genau weiß, ob man die Säule erst freisschalten und dann mit dem Kabel verbinden soll oder umgekehrt.

Sucher einer Ladesäule in der Nähe
Start des Ladevorgangs
Ladevorgang beendet

Ladestopp auf dem Weg von Detmold nach Semlin mit kleineren Hindernissen

Da wir in Detmold nur noch kürzere Fahrten zu den diversen Golfplätzen bzw. zu Stadtbesichtungen durchgeführt haben, musste das E-Auto für die Strecke nach Semlin nicht mehr unbedingt aufgeladen werden. Wir hatten ja auch eine Mittagspause in unserem „Lieblings-Ladestopp-Restaurant“ geplant. Hier sind wir dann auch gegen Mittag mit einem Ladestand von 33% eingetroffen. Wie immer dauert die Mittagspause dann meist so lange, dass wir das Auto wieder voll aufladen können.

Ladestopp bei Finca und Bar Celona in Garbsen

Bei 98% hatten wir den Ladevorgang beendet und uns auf den Weg nach Semlin gemacht. Normalerweise wäre die Strecke von etwa 250 Kiometern ohne einen weiteren Ladestopp zu bewältigen. Da wir die Elvah-App aber noch weiter testen wollten, evtl. nochmal eine Toilettenpause einlegen müssen und wir nicht mit zu leerem Akku am Hotel ankommen wollten, hatte ich vorab noch eine Ladeoption mit der App A Better Routeplanner heraus gesucht. In der Nähe von Magdeburg war eine Ladestation direkt an einem Schnellrestaurant und so wurde diese Lademöglichkeit entsprechend eingeplant.

Einen kleinen Nachteil gab es aber mit dieser Ladestation. Bei der Suche der Station in der Elvah-App schien es so, dass diese nicht bei Elvah gelistet ist. Das kann natürlich sein, wenn eine Ladesäule erst neu installiert wurde oder es noch keine Vereinbarungen mit dem Betreiber gibt. Da es in der Umgebung noch ein paar Alternativen gab, wurde das Ziel trotzdem angesteuert.

Auf Grund von Ladeproblemen auch die Geld zurück Funktion getestet

Als wir dann an den Ladesäulen direkt gegenüber des Schnellrestaurants angekommen waren, mussten wir feststellen, dass die Säulen tatsächlich nicht in der Elvah-App verfügbar waren. Somit kann natürlich über die App kein Ladevorgang gestartet werden. Nun hätte ich natürlich dort trotzdem laden können und mit der Geld-zurück-Funktion von Elvah, den entsprechenden Betrag erstatten lassen. Hierzu hätte ich den Ladenachweis per Mail an Elvah senden müssen und in diesem Fall am besten noch ein Foto mit Standortinformationen. Da ich aber bereits einen kostenfreien Monat für die Flatrate von Elvah erhalten habe, wollte ich diese Funktion nicht zusätzlich in Anspruch nehmen.

Ladestationen bei Magdeburg, die nicht in der Elvah App gelistet waren
Ladestation mit Service durch Schnellrestaurant

Übrigens waren die Ladesäulen wohl tatsächlich noch recht neu. Hier gabe es an den Säulen sogar noch eine Sitzmöglichkeit und man hätte über die App des Schnellrestaurants eine Bestellung aufgeben können. Die Lieferung wäre dann direkt an die Ladesäule erfolgt. Das hatte ich in dieser Form auch noch nicht gesehen.

Wie gesagt, gab es noch weitere Lademöglichkeiten in der Nähe. Die nächste Schnelllademöglichkeit war auch nicht sehr weit weg. Schließlich haben wir dann versucht, an einer Säule zu laden, die wohl von der Firma Storck Umweldienste betrieben wird. Der entsprechende Strom wird hier scheinbar direkt aus dem Abfall erzeugt, was ja wirklich toll ist.

Ladeversuch an der nächsten Ladestation
Probleme bei der Kommunikation
Geld-Zurück-Ladung aktivieren

Leider hat es die Elvah-App an dieser Säule nicht geschafft, die Verbindung aufzubauen. Damit konnte dann natürlich auch wieder kein Ladevorgang gestartet werden. In diesem Fall hat die Elvah App aber das Problem mitbekommen und nach mehrmaligen Startversuchen einen Bildschirm angezeigt, in dem ich die Geld-zurück-Funktion aktivieren konnte. Damit kann man an Säulen mit technischen Problemen, die entsprechende Erstattung schon einmal anmelden. Allerdings habe ich in der App selbst keine Info mehr gefunden, dass ich an dieser Säule so eine Funktion genutzt habe.

In der Ladestatistik sehe ich zwar alle meine erfolgreichen Ladevorgänge aber Vorgänge mit Fehlfunktion bzw. mit Anmeldung der Geld zurück Funktion habe ich leider nicht entdeckt.

Nachdem auch dieser Ladevorgang nicht geklappt hat, haben wir beschlossen unsere Fahrt erst einmal fortzusetzen und irgendwann unterwegs noch einmal zu laden.

Erfolgreiche Schnellladung an einem Lebensmittelgeschäft

Hinter Magdeburg mussten wir die Autobahn dann bald verlassen, da Semlin nicht direkt in der Nähe einer Autobahn liegt. Nun galt es also auf dem Weg dorthin noch eine Schnelllademöglichkeit zu finden. Mit der Livedaten-Funktion im Navi haben wir dann auch tatsächlich eine EnBW-Ladesäule auf dem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäfts gefunden. Da wir aber nichts zu besorgen hatten, haben wir die Pause genutzt, uns noch ein wenig die Füße zu vertreten.

Vorab hatten wir uns dieses Mal auch vergewissert, dass die Ladesäule in der Elvah-App angezeigt wird. Bei einer EnBW -Ladesäule sollte es eigentlich auch keine Probleme geben, diese über die App zu starten. So war es dann auch. Aufgefallen ist mir an dieser Ladesäule allerdings, dass man auch als Frontlader manchmal überlegen muß, wie man das E-Auto positioniert, damit das Kabel angeschlossen werden kann (siehe Bild).

Beim Beenden der Ladung über die App gab es dieses Mal ein kleines Problem und die Ladesäule hat wohl nicht auf den Stopp-Befehl reagiert. Dafür ließ sich die Ladung aber problemlos über die Bedienung an der Ladesäule beenden.

Ladestation für Frontlader schon mit recht kurzem Kabel
Ladestopp fehlgeschlagen

Ein Ladestopp auf dem Weg nach Kiel

In Semlin mussten wir vor der Abreise noch einen offiziellen Schnelltest machen, den wir für die Aida-Reise benötigten. Die Gelegenheit habe ich dann genutzt und den Kia noch ein wenig für die Fahrt nach Kiel aufgeladen. An einer öffentlichen AC-Säule in Rathenow hat die Ladung mit der Elvah-App wieder problemlos geklappt.

Ladestopp auf dem Weg zum Parkplatz Nettelsee

Das Auto hatte ich bis auf 69% aufgeladen, was nach meiner Kalkulation mit einem kurzen Ladestopp auf dem Weg nach Kiel eigentlich völlig ausreichend sein sollte. Irgendwie war das Wetter aber wohl etwas schlechter als in meiner Simulation mit ABRP und wahrscheinlich war der Verbrauch in Summe höher, da ich relativ lange Strecken mit meiner Reisegeschwindigkeit von 140 km/h fahren konnte.

Ich hatte wieder einen Ladestopp nach etwa der Hälfte der Strecke eingeplant. Mit einer Restreichweite von 309 Kilometern waren wir gestartet und die Strecke bis zur Ladesäule war ungeführ 190 Kilometer. Angekommen sind wir dann mit 14% Akkustand und einer Reichweite von 46 Kilometern. Zur Beruhigung meiner Frau bin ich dann auch die letzten Kilometer etwas zurückhaltender gefahren ;-).

Das Starten und Beenden der Aral Ladestation war auch dieses Mal kein Problem. In Summe haben hier wir eine etwas längere Pause gemacht, als ursprünglich geplant. Nach ca. 30 Minuten habe ich den Ladevorgang dann bei 63% Akkustand beendet. Die Reichweite von ca. 250 Kilometer sollte dann für die verbleibende Strecke von ca. 130 Kilometern auf jeden Fall ausreichend sein.

3 Ladestopps für die Rückfahrt von Kiel nach Hause mit einer merkwürdigen Ladesäule

Ladestopp 1 mit einer tollen Entdeckung für die Ladeweile meiner Frau

Für die Fahrt nach Hause hatte ich das Auto auf dem Parkplatz bis auf 80% aufgeladen, während wir eine Woche mit der Aida unterwegs waren. Ursprüngllich hatten wir geplant, wieder über die A2 zurück zu fahren und eine Mittagspause bei Finca und Bar Celona zu machen. Die Verkehrslage hat uns aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. So haben wir zwischendurch beschlossen, doch den Weg über Bremen zu nehmen.

Dieses Mal hatte ich im Vorfeld auch gar keine Ladestopps eingeplant, sondern wollte mal ausprobieren, wie gut das adhoc unterwegs funktioniert. Allerdings habe ich mich dabei nicht alleine auf das Navi verlassen, sondern parallel A Better Route Planner auf meinem Handy gestartet. Mit der direkten Verbindung zum Auto hat ABRP also den Verbrauch ermittelt und mögliche Ladestopps vorgeschlagen. Diese habe ich dann aber tatsächlich nur als Orientierung genommen.

Das war insofern insbesondere für meine Frau auch sehr schön, da wir den ersten Stopp in Stuhr bei Bremen gemacht haben. Hier gab es ein Outlet Center und meine Frau hat ein riesiges Geschäft mit Stoffen und Nähbedarf entdeckt. Da wurde die Pause tatsächlich auch ein wenig länger, als es für den Ladevorgang notwendig war ;-).

Der Ladevorgang selbst an der EnBW-Ladestation war mit der Elvah-App wieder völlig problemlos. Die richtige ID für den Stecker heraus gesucht, in der App ausgewählt und der Ladevorgang begann direkt.

Ladestopp 2 mit der merkwürdigen Ladesäule

Den nächsten kruzen Ladestopp hatten wir dann wieder nach etwa 2 Stunden und der Umfahrung eines Staus für eine Toilettenpause eingeplant. Ausgesucht hatten wir uns den Autohof Ladbergen. Hier gab es wohl relativ neue Ladesäulen von Aral. Die Ladestation war in der Elvah-App vorhanden und sollte eigentlich ohne Probleme darüber steuerbar sein. Leider gab es auch bei mehreren Versuchen und dem Wechsel eines Steckers immer wieder Probleme bei der Kommunikation.

Dann habe ich mal einen der Knöpfe an der Ladesäule betätigt und gehofft, dass die Säule dann empfänglich ist, für die Kommunikationsversuche der App. Leider hat auch das nicht geklappt. Ganz seltsam war aber dann, dass die Ladesäule den Ladevorgang gestartet hat. Zunächst hatte ich gedacht, dass doch noch eine Kommunikation stattgefunden hat, dem war aber wohl nicht so. In der App wurde kein Ladevorgang angezeigt.

Keine Verbindung zur Ladesäule
Ladestopp über Ladelimit erzwungen

Als wir dann von der Toilette zurück kamen, bin ich doch ein wenig ins Grübeln gekommen, ob denn auch der Ladevorgang beendet werden kann. Nach Betätigung des Knopfes an der Ladesäule, um zur Auswahl der Stecker zu kommen, wollte die Ladestation ein Karte zur Authentifizierung haben. Da ich die Ladung aber gar nicht mit einer Karte gestartet hatte, war ich mir nicht sicher, mit was für einer Karte das denn nun funktionieren sollte. In der Elvah-App wurde auch weiterhin keine Ladung angezeigt, die man ggf. hätte stoppen können.

Nun war die Frage, wie ich denn von der Ladesäule los komme. Der Stecker eines Schnellladers ist ja während des Ladevorgangs immer gesperrt. Anders als bei AC-Ladungen stoppt die Ladung auch nicht, wenn man die Türen öffnet. Glücklicherweise ist mir dann ein kleiner Trick eingefallen. Ich habe im Auto die Ladebegrenzung einfach unter den aktuellen Ladestand eingestellt und sofort wurde der Ladevorgang durch das Auto beendet. Den Stecker konnte ich nun problemlos entfernen. Ob der Ladevorgang nun intern in der App doch irgendwie abgerechnet wurde kann ich gar nicht sagen, glaube ich aber auch nicht. Das war schon etwas seltsam.

Autohof Ladbergen

Letzter Ladestopp kurz vor dem Ziel mit netter Unterhaltung

Für den letzten Ladestopp hatten wir eigentlich nur gut 5 Minuten eingeplant, um möglichst sicher die letzten 100 Kilometer nach Hause zu kommen. An der Rastanlage Lichtendorf Süd wollten wir eine Ionity-Ladesäule ausprobieren.

Als wir dort angekommen sind, war wohl mein GPS Signal noch nicht ganz auf dem neuesten Stand. Irgendwie hatte ich jedenfalls Probleme, die richtige Station in der App zu finden. Als erste wurde mit Station auf der anderen Seite der Autobahn angezeigt. Diese war auch als „Raststätte A1“ gekennzeichnet. Eigentlich hätte ich jetzt erwartet, eine ähnliche Bezeichnung auf für meine Seite der Autobahn zu finden. Dem war aber nicht so. Die Ladestation war dann unter der Adresse „Lichtendorferstr., Schwerte“ zu finden. Das hatte mich dann irgendwie so irritiert, dass ich auch nicht nochmal auf die Idee gekommen bin, die Icons in der Karte zu nutzen. War also kein Problem der App, sondern eher ein Bedienproblem.

Irritationen bei der Auswahl der Ladesäule 😉
Versuch eines Ladestopps

Der Ladevorgang konnte dann auch wieder einwandrei über die App gestartet werden. Nur das Beenden der Ladung funktionierte dieses Mal auch wieder nicht und musste wieder direkt über die Ladesäule angestossen werden.

Mein Hantieren mit dem Handy hatte wohl auch der Fahrer des ID3 gesehen, der eine Säule neben mir stand und so sind wir dann auch direkt ins Gespräch gekommen. Er hatte wohl geschaut, ob ich es schaffe, die Ladesäule mit einer App zu starten. Anscheinend gab es wohl schon zwei andere E-Auto Fahrer, die das versucht hatten und es wohl nicht gelungen ist. Schon hatte man ein schönes Thema „Ladeinfrastruktur“ über das wir einige Zeit diskutiert haben und den eigentlich kurzen Ladevorgang dann doch wieder ein wenig verlängert hat.

Fazit des Praxistests mit der Elvah-App

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Ladefunktionen mit der Elvah-App sehr gut funktioniert haben. Mit technischen Problemen muss man immer wieder mal rechnen, aber diese liegen auch nicht immer auf der Seite der App.

Das Versprechen, überall laden zu können, funktioniert auch weitestgehend. Bei meinem Test hatte ich eigentlich nur einen Ladestopp, bei dem die Ladesäulen nicht in der App zu finden waren.

Hier gibt es aus meiner Sicht aber noch eine kleine Verbesserung. Es scheint so, dass die Ladesäulen, mit denen bisher noch keine Roaming-Vereinbarungen getroffen werden konnten, in der App auch nicht angezeigt werden. Das ist grundsätzlich verständlich, da der Ladeprozess dann über den Rückzahlungsservice zusätzliche Kosten verursacht. Vielleicht könnte man die Ladestationen aber trotzdem mit einem besonderen Hinweis anzeigen.

Auch nicht angezeigt werden sämtliche kostenfreien Ladestationen. In meiner näheren Umgebung kenne ich einige Ladesäulen an Lebensmittelgeschäften, die in der App nicht angezeigt werden. Diese sollte man auf jeden Fall in die Darstellung mit aufnehmen.

Ein weiteres Manko, was mir bei den Ladeprozessen immer wieder aufgefallen ist, ist die Auswahl des richtigen Steckers in der App. Hier würde ich mir zusätzlich eine Funktion wünschen, mit der ich einfach nur den QR-Code scannen muß, der ja häufig bei den Steckern angebeben ist. Dann muß man nicht immer die Identifikationsnummern suchen und mit den Angaben in der App vergleichen.

Ladehistorie
Bewertung des Ladeerlebnis

Schließlich fehlt mir bei der Geld-zurück-Funktion noch eine Auflistung der Stationen, an denen ich diese Funktion beantragt habe. Diese kann ich in der Ladestatistik nicht erkennen. So könnte die Einreichung des Belegs dann auch mal in Vergessenheit geraten. Vielleicht habe ich die Funktion aber auch nur nicht richtig genutzt und mir wurde aus diesem Grund nichts angezeigt.

Nach einem Ladevorgang kann man das Ladeerlebnis nochmals kurz bewerten. Meist habe ich die Funktion nicht ausgeführt, weil ich nach dem Beenden des Ladevorgangs das Handy direkt weggesteckt und mich von der Ladesäule abgesteckt habe. Hier wäre es evtl. hilfreich, wenn man die Bewertung bereits während oder nach dem dem Ladevorgang vornehmen kann und idealerweise auch noch ein paar Hinweise erfassen könnte. So ist eigentlich nicht ganz klar, ob nur die Funktion des Ladens gut war oder ob es beispielsweise noch etwas für die Ladeweile in der Nähe gab.

In Summe kann ich elvah für all diejenigen sehr empfehlen, die regelmäßig an öffentlichen Ladestationen ihr Elektroauto aufladen müssen. Ob sich dann die Flatrate lohnt oder ob man doch eher auf die Paketoptionen zurück greift, sollte man sich anhand seines Ladeverhaltens ausrechenen. In meinem letzten Artikel gibt es einen kleinen Rechner dafür. Grundsätzlich muß man sich mit der Elvah-App tatsächlich kaum noch Gedanken beim Ladeprozess machen.

Kein Überlegen mehr, welche Karte an der Säule denn jetzt funktioniert oder welcher Tarif bei der verwendeten Karte an der Ladesäule gilt. Meine Empfehlung ist jedoch, sich trotzdem immer noch eine Ladekarte als Notfallreserve zuzulegen. Hierzu eignen sich u.a. die Anbieter, die ich in dem ersten Artikel zu den Ladeanbietern dargestellt habe.

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Elvah gesammelt? Dann nutzt doch gerne die Kommentarfunktion. Würde mich mal interessieren, wie eure Erfahrungen sind.

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